Mit einer beachtlichen Zustimmung von 78 Prozent haben die Verdi-Mitglieder den Tarifabschluss für den TÜV Bund angenommen – das verkündete Verdi am Dienstag. Die Vereinbarung betrifft etwa 10.000 Leute, die für verschiedene Unternehmen wie TÜV Nord, TÜV Hessen oder auch die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) arbeiten. Das Ganze gilt übrigens rückwirkend, ab dem 1. Juli 2025.
Konkret sieht die Einigung folgende Gehaltssteigerungen vor: Ab Oktober 2025 steigen die Gehälter um drei Prozent, ab Januar 2027 gibt's dann nochmal 2,6 Prozent obendrauf. Für die Monate Juli bis September 2025 wird zudem eine einmalige Zahlung von 280 Euro fällig – eine überschaubare, aber willkommene Extra-Zuwendung. Zusätzlich gibt es ab Juni 2027 ein leicht erhöhtes Urlaubsgeld: Exakt 7,10 Euro mehr pro Urlaubstag, allerdings ohne die Beschäftigten der GRS.
Noch ein Schmankerl nur für Gewerkschaftsmitglieder: Zwischen Dezember 2025 und Ende 2027 hält Verdi für sie ein kostenloses Deutschlandticket bereit. Die Laufzeit des ganzen Tarifs? 27 Monate, also bis zum 30. September 2027. Michael Aschenbach von Verdi sieht in dem Ergebnis einen kleinen Sieg, nachdem man monatelang mit einer ziemlich harten Haltung der Arbeitgeberseite ringen musste – "blockiert" nennt er das. Aber: Manchmal entscheidet eben das lange Durchhalten.
Der Tarifabschluss beim TÜV Bund, der nach langwierigen Verhandlungen mit einer deutlichen Mehrheit von den Verdi-Mitgliedern angenommen wurde, läuft bis Ende September 2027 und betrifft rund 10.000 Angestellte in mehreren Unternehmen der TÜV-Gruppe sowie bei der GRS. Kernpunkte sind gestaffelte Gehaltserhöhungen, eine Einmalzahlung zu Beginn der Laufzeit und steigendes Urlaubsgeld ab 2027, wobei die Prämie für zusätzliche Urlaubstage nicht für alle gleichermaßen gilt. Dass Gewerkschaftsmitglieder zusätzlich ein Deutschlandticket nutzen können, ist ein spezieller Bonus und ein Zeichen dafür, dass Verdi versucht, über den reinen Lohnabschluss hinaus Vorteile für ihre Mitglieder durchzusetzen.
Laut taz wird das Ergebnis als Kompromiss betrachtet, der zwar die Gehälter stabilisiert, aber von einigen als ungenügend im Hinblick auf die Inflation gesehen wird (https://taz.de). Die FAZ berichtet ergänzend darüber, wie kritische Verhandlungen und wiederholte Streikdrohungen letztlich notwendig waren, um Bewegung in die Arbeitgeberposition zu bringen (https://www.faz.net). Bei Spiegel Online wird zudem die Rolle niedrigerer Reallohnerwartungen in der Vergleichsbranche beleuchtet, die den Druck auf mutigere Abschlüsse erschwert hat (https://www.spiegel.de).