Wärmepumpen: RWI-Forscher sieht Fördergelder kritisch

Manuel Frondel vom RWI plädiert für ein deutliches Zurückfahren der Wärmepumpen-Subventionen – und argumentiert dabei durchaus provokant gegen die gängige Praxis.

heute 00:05 Uhr | 24 mal gelesen

Manuel Frondel, Energieökonom am RWI-Leibniz-Institut, macht sich für einen Abbau der umfangreichen Förderungen von Wärmepumpen stark. Seiner Einschätzung nach sind die aktuellen Subventionen zu hoch, was paradoxerweise auch die Verkaufspreise nach oben treibt. Frondel erläuterte gegenüber der "Rheinischen Post", dass viel zu wenig Geld da sei, um die Förderung endlos weiterzuführen – selbst mit sogenannten Sondervermögen. Wenn der politische Wille ein abruptes Ende der Zuschüsse verhindern will, plädiert Frondel für eine langsam sinkende staatliche Unterstützung. Ein ansteigender CO2-Preis könnte dann für die nötige Lenkungswirkung sorgen, sodass die Wärmewende nicht ins Stocken gerät und Verbraucher nicht automatisch tiefer in die Tasche greifen müssen. In der Politik wird aktuell gestritten: Während Markus Söder (CSU) und Katherina Reiche (CDU) auf Kürzungen setzen, stemmt sich etwa Umweltminister Carsten Schneider (SPD) gegen das Auslaufen der Förderung. Zuletzt könnte man sich fragen: Wäre weniger Geld in die Technologie nicht sogar ein Innovationsmotor? Oder bleibt am Ende doch nur heiße Luft übrig?

Der Diskurs um die Förderung von Wärmepumpen gewinnt an Fahrt, weil die staatlichen Zuschüsse zu Verwerfungen am Markt führen: Die Subvention erhöht die Einstiegspreise und führt zu einem unbeabsichtigten Mitnahmeeffekt. Frondel schlägt deshalb ein stufenweises Absinken der Fördergelder vor, um den Markt langsam auf das Ende der Subvention vorzubereiten – flankiert von einem steigenden CO2-Preis, der den Umstieg auf klimafreundliche Heizsysteme weiterhin anreizt. Betrachtet man jüngste Berichte und Analysen, verdichten sich die Stimmen, die fordern, staatliche Mittel gezielter und zeitlich begrenzter einzusetzen, da die aktuelle Praxis sowohl Haushalte als auch den Fiskus vor große Herausforderungen stellt. Aktuelle Entwicklungen zeigen zudem, dass die Nachfrage nach Wärmepumpen zuletzt eingebrochen ist, was unter anderem mit Unsicherheiten in der Politik und langen Lieferfristen zusammenhängt. In verschiedenen Regionen wird kritisiert, dass Fördermittel ungleichmäßig verteilt und nicht immer an Innovation gebunden sind. Auch wird diskutiert, ob Wärmepumpenförderung im Zusammenspiel mit steigendem CO2-Preis für alle Einkommensgruppen gerecht ist oder neue soziale Ungleichheiten schafft.

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