Vorbereitet aufs Undenkbare? – Neue "Terra Xplore"-Folge über Prepping und das Bedürfnis nach Kontrolle
Mainz – Plötzlich bricht alles zusammen, nichts geht mehr. Was dann? Immer mehr Menschen beschäftigen sich mit Prepping – der Vorbereitung auf Katastrophen oder Extremsituationen aller Art. In der neuen ZDF-Doku "Terra Xplore" erkundet Psychologe Leon Windscheid die Welt dieser Vorsorge-Enthusiasten und fragt: Schadet zu viel Vorbereitung manchmal mehr, als sie nützt? Die Folge ist ab Montag, 10. November 2025 (15:00 Uhr) online in der ZDF-Mediathek, und am Sonntag, 23. November 2025 (17:15 Uhr) im ZDF-Fernsehen zu sehen.
heute 16:18 Uhr | 17 mal gelesen
Völlig verrückt, könnte man meinen: Wer schleppt schon ständig Equipment für Tage mit sich herum? Doch für Konstantin Barz ist genau das Alltag. Zusammen mit Leon Windscheid wagt er ein Krisenexperiment, das nebenbei zeigt, wie präsent Unsicherheit im Alltag geworden ist. Dabei geht es längst nicht mehr um Einzelne am Rand der Gesellschaft: Prepping boomt weltweit, große Unternehmen und sogar reiche Tech-Eliten investieren in aufwendige Schutzanlagen. Der Soziologe Julian Genner hinterfragt, ob solche Schutzmaßnahmen wirklich Sicherheit geben – oder eher neue Ängste schüren. Die Doku beleuchtet im Gespräch mit Psychologin Julia Asbrand, wie kollektive Angst ganze Generationen prägt, aber auch, wie Menschen individuell und gesellschaftlich das Gefühl von Kontrolle zurückgewinnen können. Ein überraschendes Ergebnis: Gemeinschaftliche Ansätze können genauso helfen wie individuelles Vorbereiten. Wer sich die Sendung ansieht, bekommt Untertitel und Gebärdensprache gleich mitgeliefert.
Die neue "Terra Xplore"-Folge taucht in das Phänomen des Preppings ein und hinterfragt, wie viel Sinn exzessive Krisenvorsorge tatsächlich hat. Im Fokus stehen nicht nur individuelle Motive, sondern auch die Frage, ob eine permanente Alarmbereitschaft unser Sicherheitsgefühl verbessert oder eher verunsichert; Experten ordnen dieses Verhalten kulturhistorisch und gesellschaftlich ein. Einer aktuellen Recherche zufolge wächst das Interesse am Preppen seit der Pandemie und angesichts geopolitischer Krisen, unter anderem erlebt die Prepping-Industrie einen starken Boom, teilweise getrieben durch Unsicherheiten bezüglich Klimawandel, Energieversorgung oder internationaler Konflikte. Auch in Deutschland wird nun verstärkt über staatliche Versorgung und Notfallpläne diskutiert – etwa wie viel Eigenverantwortung beim Einzelnen liegt und wo der Staat in der Pflicht steht, etwa nach Warnungen vor Blackouts und grundsätzlichen Schwächen der Infrastruktur. Laut aktuellen Berichten befürchten Experten, dass übertriebene Selbstvorsorge eine gewisse Grundangst in die Gesellschaft hineinträgt und Einzelne vereinsamen lässt, während gemeinschaftliche Resilienzlösungen vielerorts wachsen. Auffällig ist, dass das Bedürfnis nach Kontrolle und Sicherheit inzwischen auf sehr unterschiedliche Weisen Ausdruck findet, von Luxus-Bunkern bis hin zu Nachbarschaftsinitiativen.