Ein Begegnungsraum nimmt Gestalt an – mitten im Schatten alter Mauern
Man könnte meinen, dass ausgerechnet ein ehemaliges Industrieareal wie die Tabakfabrik nicht unbedingt als Sehnsuchtsort für Grünflächen taugt. Doch genau das Gegenteil ist der Fall: Der Peter-Behrens-Platz, Herzstück des 38.000 Quadratmeter umfassenden Geländes, soll pulsierender Treffpunkt und Rückzugsraum werden, offen für alle. Wie man auf 250 Unternehmen, Gastronomen, die Besucherschar und dauerhafte Anwohner:innen Rücksicht nimmt? Knifflig – zumal der Platz künftig auch den klimatischen Herausforderungen wie Hitzewellen standhalten muss. Gleichzeitig gilt’s, das architektonische Erbe zu respektieren und den Raum an das nagelneue QUADRILL-Ensemble anzuschließen.
Thomas Gegenhuber (Stadtrat für Wirtschaft und Innovation) bringt’s auf den Punkt: "Die Tabakfabrik drängt sich immer spürbarer als neuer Knotenpunkt Linzer Stadtentwicklung auf. Der Peter-Behrens-Platz ist prädestiniert, als grüne Mitte das kreative Miteinander und gelebte Nachbarschaft zu fördern."
Dreistufig, bunt und ehrlich im Dialog
Nach bewährtem Tabakfabrik-Stil läuft der Wettbewerb alles andere als steril: Die Community saß schon vor Ausschreibungsstart am Planungstisch – etwa bei Workshops im Juni, wo neben banalen Wünschen nach mehr Sitzgelegenheiten erstaunlich konkrete Ideen zu Klima- und Ressourcenschutz aufkamen. Nun sind internationale Landschaftsarchitekt:innen aufgefordert, ihre Ansätze bis Dezember 2025 einzureichen.
Eine prominent besetzte Jury, unterstützt von Mieter:innen-Vertreter:innen, filtert aus allen Beiträgen die drei stärksten Ideen heraus. Mit deren Schöpfer:innen geht’s dann in die Tiefe: Ausbau in zwei Dialogworkshops, echte Diskussionen, nichts von der Stange. Bis zum Frühjahr 2026 will man den "Siegerhof" gekürt haben. Markus Eidenberger, einer der Köpfe hinter dem Projekt, betont: „Gemeinsam übersetzen wir das beste Konzept in die Realität, von den Skizzen über die Ausführung bis zum Baustart noch 2026. Das Ziel: Ein Platz, der zum Bleiben einlädt – nicht nur als schönes Bild, sondern mit echtem Mehrwert."
Gut zu wissen für Landschaftsarchitekt:innen: Die Ausschreibung läuft ausschließlich online über das ANKÖ-Portal (Dokument-ID: 227858-00, "Peter-Behrens-PlatzNEU"). Und: Fragen bitte auch nur dort stellen.
Mehr Infos gibt’s direkt auf der Website der Tabakfabrik.
Mit dem Startschuss für einen internationalen Ideenwettbewerb will die Tabakfabrik Linz ihren zentralen Innenhof, den Peter-Behrens-Platz, zu einer innovativen grünen Insel umbauen lassen. Das Verfahren ist so angelegt, dass es frische Perspektiven aus aller Welt einlädt und die lokale Community in die Entscheidungsfindung einbindet. Die Stadt Linz setzt damit nicht nur ein Zeichen für nachhaltige Stadtentwicklung, sondern positioniert den Standort als Vorreiter im kreativen Umgang mit historischen Bausubstanzen. Der Peter-Behrens-Platz könnte so zu einem Modell für urbane Klimaresilienz werden. Interessant ist, dass solche Projekte inzwischen österreichweit und international häufiger als Blaupause für die Umgestaltung ehemaliger Industriestandorte dienen; Städte wie Wien oder Graz haben mit ähnlichen partizipativen Prozessen und Begrünungsmaßnahmen bereits Aufsehen erregt. Wissenschaftliche Studien und Berichte – etwa von der Österreichischen Gesellschaft für Landschaftsplanung – bestätigen zudem: Urbane Grünräume steigern nachweislich die Lebensqualität und fördern gesellschaftlichen Zusammenhalt. Das öffentliche Interesse spiegelt sich auch im starken Medienecho wider, das viele innovative Stadtentwicklungsprojekte aktuell erfahren. Im Kontext des sich verschärfenden Klimawandels werden solche Umgestaltungen von Innenhöfen zu anspruchsvollen ökologischen Herausforderungen, die jedoch enormes Potential zur Aufwertung des gesamten Umfelds bieten.