Weihnachtshits erobern die Charts – Überraschendes Debüt für Rea Garvey

In den aktuellen Single-Charts dreht sich alles um Weihnachtsstimmung – mehr als jedes zweite Lied steht im Zeichen des Festes.

heute 15:32 Uhr | 16 mal gelesen

Freitagmorgen, noch halb im Schlaf – und dann das: Die GfK lässt verlauten, dass sich über die Hälfte der derzeit meistverkauften Singles um Weihnachten drehen. Bestimmte Lieder, die sich eigentlich längst wie Lametta ins kollektive Gedächtnis gegraben haben, führen souverän: 'Last Christmas' von Wham! ist und bleibt auf Platz 1. Direkt dahinter: Mariah Carey, wie ein klingendes Ritual, und Brenda Lee. Immerhin gibt es auch Neues zu hören: Rea Garveys 'Happy Christmas' taucht den November auf Platz 55 in festliches Licht, neben Olivia Dean und Darlene Love, die mit weihnachtlichem Frischwind in die Riege der Dauerbrenner geraten. Doch auch in den Album-Charts tut sich einiges, eher außerhalb von Advent und Plätzchenbäckerei. Pink Floyd katapultiert eine Jubiläumsausgabe von 'Wish You Were Here', vollgestopft mit Demos und Bonus-Tracks, zum Spitzenreiter. Damit kommen sie – kein Scherz – zum neunten Mal auf Platz eins in Deutschland, und das innerhalb nur weniger Monate schon zum zweiten Mal. Taylor Swift, Felix Blume und Depeche Mode kämpfen dahinter um die Gunst der Hörer und Hörerinnen. Kleiner Nebenaspekt: Das alles ermittelt die GfK Entertainment, die laut eigenen Angaben 90 Prozent des Musikverkaufs in Deutschland abdeckt. Ob das die völlige Wahrheit ist? Darüber lässt sich trefflich grübeln.

Mehr als die Hälfte der aktuellen deutschen Single-Charts besteht derzeit aus Weihnachtsliedern. Das beweist einmal mehr, wie eng Musik und Tradition zur Adventszeit zusammenspielen, und dass die Klassiker – allen voran Wham! und Mariah Carey – Jahr für Jahr einen festen Platz in den Herzen und Ohren der Menschen haben. Gleichzeitig sorgt Pink Floyd in den Album-Charts für Furore: Die frische Sonderedition ihres Klassikers 'Wish You Were Here' erreicht dank zusätzlicher Demos und Tracks neue Höhen und verweist andere Größen wie Taylor Swift oder Depeche Mode auf die hinteren Plätze. Internetrecherche zeigt: Die weihnachtliche Chartdominanz ist auch ein wirtschaftliches Phänomen, da Streaming-Plattformen und Radios seit Jahresende immer früher Festtags-Stimmung verbreiten, was sich in den Zahlen widerspiegelt. Interessant am Rande: Neue Weihnachtslieder wie das von Rea Garvey haben es deutlich schwerer, sich gegen die Übermacht der alten Hits durchzusetzen, finden durch gezielte Spotify-Playlisten aber trotzdem ihre Nische. In der Musikbranche herrscht um diese Jahreszeit eine Mischung aus Vorfreude und Kalkül – Weihnachtsstimmung ist eben auch ein gut kalkuliertes Geschäft.

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