Wo Zukunft tatsächlich stattfinden kann: Die Shortlist 2026 des *WESTSTERN Förderpreises – Kunstvereine zwischen Leuchtturm und Kiez

Ratingen – Mit seiner neuen Shortlist setzt der *WESTSTERN Förderpreis erneut ein Ausrufezeichen für die oft übersehene Arbeit der Kunstvereine in Nordrhein-Westfalen.

heute 07:16 Uhr | 16 mal gelesen

Wie Eingangsfrage: Sind Kunstvereine heute nicht vielleicht wichtiger denn je? Wer in diesen Tagen durch die Flure eines der vielen kleinen Häuser im Westen Deutschlands läuft, ahnt, warum. Der *WESTSTERN Förderpreis, der jetzt zum zweiten Mal ausgelobt wurde, trägt diesem Gedanken Rechnung – und feiert die Vielfalt zwischen Tradition, Mut und Experiment. Über 90 Bewerbungen, viele davon absolute Newcomer, trudelten ein. Nun ist die Entscheidung gefallen: Elf Kunstvereine haben es auf die Shortlist 2026 geschafft. Angesichts schrumpfender Förderetats und angespannter Budgets ist schon die Existenz eines solchen Preises ein Statement. 'Wir brauchen Orte, an denen Kunst und Diskussionen um Gesellschaft und Teilhabe nicht nach dem reinen Mainstream funktionieren, sondern Spielraum bleibt für Abstruses, Nachdenkliches, für Scheitern auch', sagt Jan Fischer, Initiator. Neben Preisgeld (90.000 Euro) und klangvollen Laudationes setzt *WESTSTERN auf eine lange Begleitung der Gewinner:innen und macht nicht schon beim Feiern halt – eher fängt da ein dauerhaftes Netzwerk an. Bemerkenswert: Noch nie wurden die Einreichungen so gezielt auf die drei Schwerpunkte gegliedert – Ausstellung, Jahresprogramm, Engagement. Die Jury würdigte besonders die inhaltliche Tiefe und den klaren Standpunkt einiger Bewerber:innen. Bettina Klein hebt den Mut außerhalb der üblichen Knotenpunkte hervor: 'Die richtigen Kicks kommen oft abseits der großen Namen. Kunstvereine können starre Routinen sprengen.' Und was bedeutet das für uns als Besucher? Kunstvereine bleiben die Labore gesellschaftlicher Veränderungen, manchmal improvisiert, aber oft voller Überraschungen. Wenn man sich in die nominierten Häuser begibt, bekommt man nicht nur Gegenwartskunst, sondern auch ein Gespür dafür, wie es um den Diskurs im Land steht – übrigens immer auch mit der Chance, nach einer Diskussion über den Tellerrand hinauszublicken. Eigentlich schade, dass ihre Strukturen oft von Sparzwängen gezeichnet sind, meint Julia Reich vom *WESTSTERN-Team. Die Auswahl für 2026 ist ein bunter Querschnitt: Neben den „großen“ Häusern wie dem Kölnischen und Westfälischen Kunstverein sind auch weniger bekannte Initiativen etwa aus Emmerich oder Heinsberg dabei. Alle Einsendungen und Hintergründe lassen sich direkt auf der Webseite des Preises nachsehen.

Der *WESTSTERN Förderpreis geht 2026 in die zweite Runde und ehrt diesmal elf Kunstvereine aus NRW, die vor allem durch innovative Programme und gesellschaftliches Engagement auffallen. Gerade in Zeiten knapper öffentlicher Mittel zeigt sich die Bedeutung unabhängiger Kunstorte und deren Einfluss auf die lokale Kulturförderung. Die Jury lobt explizit die inhaltliche Zuspitzung und Vielschichtigkeit der Projekte, während der Preis zugleich langfristige Begleitung und Professionalisierung der Vereinsarbeit verspricht, was in der Szene als Signal für eine nachhaltigere Zukunft gewertet wird. Aktuelle Online-Recherche ergänzt den Kontext: Laut "Die Zeit" kämpft die Kultur in NRW weiterhin mit Herausforderungen durch Sparmaßnahmen und Unsicherheit über zukünftige Förderungen, was Initiativen wie den WESTSTERN-Preis umso relevanter macht. Die Süddeutsche Zeitung berichtet über bundesweite Proteste von Kulturschaffenden, die auf strukturelle Defizite und die Notwendigkeit langfristiger Unterstützung aufmerksam machen. 'Spiegel Online' hebt die gesellschaftsverbindende Rolle der Kunstvereine, gerade in ländlichen Regionen, hervor und schildert Beispiele, wie Förderpreise Innovation und Zusammenhalt stärken.

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