Interessant: Verglichen mit dem Vorjahresmonat weist die deutsche Industrie beim Auftragsbestand ein sattes Plus von 4,1 Prozent auf – das teilte das Statistische Bundesamt nach ersten Berechnungen mit. Die Details machen die Dynamik greifbarer: In der Sparte elektrische Ausrüstungen sind die Aufträge um 2,4 Prozent geklettert, bei Datenverarbeitungs- und optischen Geräten immerhin um 1,8 Prozent. Selbst die konjunktursensible Autoindustrie konnte um 0,7 Prozent zulegen. Unterscheidet man nach Herkunft der Aufträge, wachsen die offenen Bestellungen aus Deutschland um 0,3 Prozent und aus dem Ausland sogar um 0,9 Prozent. Insbesondere bei Investitionsgütern konnte ein Plus von 0,4 Prozent im Monatsvergleich notiert werden. Vorleistungs- (+1,7%) und Konsumgüterhersteller (+2,1%) gehörten zu den besonders deutlichen Gewinnern. Spannend: Die Auftragsreichweite blieb im aggregierten Mittel bei 7,9 Monaten stehen – also keine nennenswerte Änderung zum August. Bei Investitionsgütern liegt sie weiter bei komfortablen 10,7 Monaten, Vorleistungsgüter verharren bei 4,3 Monaten und Konsumgüter bei 3,6 Monaten. Und so ein bisschen klingt das alles nach gedämpftem Aufatmen – es bleibt aber abzuwarten, wie nachhaltig dieser Aufschwung ist.
Die jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamts deuten darauf hin, dass die deutsche Industrie nach längerer Durststrecke wieder etwas Schwung aufnimmt. Besonders erfreulich ist die Entwicklung bei High-Tech-Gütern und der Autoindustrie – Bereiche, die häufig als Indikator für die gesamtwirtschaftliche Lage herangezogen werden. Gleichwohl warnen einige Wirtschaftsexperten vor zu viel Optimismus, denn geopolitische Unsicherheiten und Lieferkettenprobleme könnten die zarte Erholung bald schon wieder bremsen. Ergänzend dazu zeigen Berichte aus den letzten 48 Stunden, dass viele Unternehmen momentan versuchen, ihre internationalen Beziehungen zu festigen, um unabhängiger von einzelnen Märkten zu agieren. Außerdem wurde in mehreren Wirtschaftsportalen darauf hingewiesen, dass in den kommenden Monaten vor allem die Nachfrage aus China und den USA eine große Rolle für die weitere Entwicklung des deutschen Industrieauftragsbestands spielen könnte.