Niederlande lockern Eingriff bei Chiphersteller Nexperia

Zwischen Den Haag und Peking tritt eine vorsichtige Entspannung ein: Der Streit um den niederländischen Halbleiterproduzenten Nexperia kommt in Bewegung.

heute 10:56 Uhr | 21 mal gelesen

Ein überraschender Schritt aus Den Haag: Wirtschaftsminister Vincent Karremans stellte am Mittwoch klar, dass die niederländische Regierung sich aus der direkten Kontrolle über Nexperia, einen bedeutenden Chiphersteller, wieder zurückzieht. Eigentlich hatte Den Haag sich erst kürzlich auf das sogenannte Warenverfügbarkeitsgesetz berufen, um stärker einzugreifen – ein Schritt, der in Peking offenbar gar nicht gut ankam. Die Reaktion aus China? Ein sofortiger Exportstopp für die Chips von Nexperia, was besonders die europäische Autobranche ins Schlingern brachte. Dass sich Karremans nun öffentlich zu einem 'Zeichen des guten Willens' bekennt, klingt deutlich wie ein Versuch, die Wogen zu glätten. Es bleibt abzuwarten, wie robust die angekündigte 'konstruktive Kommunikation' mit China tatsächlich sein wird. Aber na gut, die Hoffnung stirbt zuletzt.

Die Regierung der Niederlande gibt die direkte Kontrolle über Nexperia auf, nachdem der chinesische Exportstopp im Halbleiterbereich für Unruhe gesorgt hatte. Das Warenverfügbarkeitsgesetz, ursprünglich zur Sicherung strategischer Branchen eingesetzt, brachte kurzfristig die Herstellung von Autoteilen im europäischen Raum durcheinander. Ein offizielles Einlenken ist jetzt erfolgt, um diplomatische Spannungen mit China abzubauen; offen ist jedoch, wie resilient diese Eindämmung wirtschaftspolitischer Risiken in Zukunft bleiben wird. In aktuellen Analysen von taz, FAZ und Spiegel wird betont, dass die Halbleiterindustrie zur Gretchenfrage geworden ist, wie Europa zwischen China und den USA laviert. Ergänzung: Laut Informationen von „Süddeutsche Zeitung“ und „FAZ“ betreiben sowohl die Europäische Kommission als auch einzelne Mitgliedstaaten mittlerweile eine Überprüfung kritischer Unternehmen im Halbleitersektor („FAZ-Analyse: https://www.faz.net“). Die chinesische Regierung wiederum droht indirekt mit weiteren Maßnahmen, sollte der Westen erneut die Daumenschrauben anziehen. Laut „taz“ wird die Bedeutung strategischer Abhängigkeiten – insbesondere im Technologiesektor – zukünftig weiter zunehmen.

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