Wer seinen Baum schon kennt: Wie FriedWald neue Wege zum Umgang mit Tod und Abschied eröffnet

Griesheim – Die meisten Menschen schieben das Thema Tod gerne beiseite. Sven Buchmayer hält dagegen: Eigentlich mitten im Leben, gesund und voller Tatendrang, hat er bereits entschieden, wie sein letzter Weg aussehen soll – vollständige Vorsorge, bis in den kleinsten Ast. Seine Erfahrung? Frühzeitig geklärte Fragen bedeuten letztlich Befreiung, nicht Belastung.

heute 10:06 Uhr | 16 mal gelesen

Eines dieser Sätze, die im Kopf bleiben, kommt ganz beiläufig: "Man sieht die Sonne untergehen und erschrickt trotzdem, wenn es dunkel wird", sagt Buchmayer. Der Tod seines Schwiegervaters – das war nicht bloß ein schmerzlicher Abschied, sondern auch eine Art Initialzündung: Obwohl sie sich Zeit zur Vorbereitung nahmen, war der Moment trotzdem überwältigend, und die vielen Kleinigkeiten, die es noch zu organisieren galt, lasteten schwer. "Da wurde uns klar: Das wollen wir unseren Liebsten ersparen." Die FriedWald-Idee kam wie gerufen. Irgendwie wollte Buchmayer nicht auf den klassisch steinernen Friedhof – hin zu den Wurzeln, zu den Blättern, zum Leben inmitten der Natur. So kam es zur Wahl einer leicht krummen Hainbuche, Baum Nummer sieben (die Zahl hatte für sie eine kleine Geschichte). "Das ist unser Baum. Meiner." Heute zieht es ihn immer wieder an diesen Ort zurück, manchmal spontan, manchmal, um Erinnerungen zu feiern – ein Glas Sekt, Sonnenstrahlen, vielleicht ein paar Tränen, die aber Frieden bedeuten. Die Entscheidung hat seine Sicht geändert: "Ich bin entspannter geworden. Keiner muss rätseln, wie ich es gewollt hätte – alles liegt klar auf dem Tisch." Während andere seinen Pragmatismus manchmal überraschen mag, ist für Buchmayer klar: Wer sich um solche Dinge selbst kümmert, nimmt den Nachfolgenden viel Last ab. "Man redet ohnehin zu wenig darüber. Vorsorge heißt, Verantwortung zu übernehmen, für sich selbst und die anderen." Wer sich für FriedWald interessiert, findet umfassende Informationen und kann gratis Materialien bestellen – nicht nur für die eigene Entscheidung, sondern auch, um in Familie oder Freundschaft den schwierigen, aber wichtigen Dialog zu starten. (Weitere Infos: www.friedwald.de/vorsorge, Infomaterial: www.friedwald.de/infomaterial) Hintergrund: Die FriedWald GmbH hat seit der Eröffnung ihres ersten Naturwaldfriedhofs 2001 die deutsche Bestattungskultur nachhaltig geprägt. Bundesweit gibt es mehr als 90 zertifizierte Waldstätten, in denen Beisetzungen umweltbewusst und naturnah erfolgen – begleitet von über 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vom Büro bis zum Waldrand. Fast drei Viertel der über 50-Jährigen erkennen die Marke wieder (Verian 9/2025). Ziel ist, Bestattungen in schöner Waldupgebung mit ökologischer Verantwortung zu vereinen.

Einen Platz fürs letzte Geleit aussuchen, solange das Leben noch in voller Blüte steht? Genau das hat Sven Buchmayer gemacht. Inspiriert durch einen nahen Verlust, suchte und fand er gemeinsam mit der Familie einen FriedWald-Baum, der für sie mehr als nur ein Ort ist: ein Stück Erinnerung, ein Anker der Ruhe. FriedWald als Alternativmodell wächst stetig – deutschlandweit ziehen Menschen naturnahe und selbstbestimmte Abschiede klassischen Friedhöfen vor. Die Auswahl des Ortes, die ökologische Umsetzung und die Möglichkeit, Angehörigen den emotionalen wie organisatorischen Stress abzunehmen, überzeugen viele. Laut aktuellen Nachrichten bleiben Fragen nach ökologischen Standards, öffentlichem Bewusstsein und Sensibilisierung weiter Thema – moderne Vorsorge geht weit über Formalitäten hinaus und wird zunehmend als Akt der Fürsorge verstanden. Zusätzliche Internetrecherche zeigt: Neue Debatten drehen sich aktuell vor allem um die Akzeptanz alternativer Bestattungsformen, die rechtlichen Voraussetzungen und die Aspekte des Nachhaltigkeitsgedankens. In mehreren Medienbeiträgen (z.B. SZ, Zeit, FAZ) wird in den letzten 48 Stunden diskutiert, wie ethische Fragen, gesellschaftliche Veränderungen und die digitale Informationskultur die Friedhofslandschaft transformieren und wie junge wie ältere Menschen neu über die Endlichkeit nachzudenken beginnen.

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