In einem offenen Brief an die Bundesregierung und das Parlament macht ein breites Bündnis deutlich, dass von einer erhofften Belebung der Baukonjunktur bislang nichts zu sehen ist. Die 28 beteiligten Organisationen – darunter IG Bau, der Immobilienverband BFD und die Bundesarchitektenkammer – befürchten einen weiteren Rückgang beim Wohnungsneubau, der sich in diesem Jahr auf nur etwa 200.000 Wohnungen belaufen könnte. Sie fordern deutlich mehr Wohnbauförderung, die Bereitstellung zusätzlicher Bauflächen sowie eine unkomplizierte und großzügigere Ausgestaltung von Förderprogrammen. Auch das Einlösen der Koalitionsvereinbarungen, insbesondere im Hinblick auf steuerliche Entlastungen, sei dringend notwendig. Der Brief betont, dass der Sektor seit Jahren Arbeitsplätze verliert und Firmenpleiten zunehmen, weshalb Wohnungsbau gezielt als wirtschaftlicher Impulsgeber gestärkt werden müsse.
Das Bündnis 'Impulse für den Wohnungsbau' sieht die Bauwirtschaft am Scheideweg: Mit zurückgehenden Aufträgen, schwindender Beschäftigung und einer wachsenden Zahl an Insolvenzen ist die Branche laut ihren Vertretern auf starke politische Maßnahmen angewiesen. Auf dem aktuellen Niveau droht Deutschland sich noch weitere von den im Koalitionsvertrag gesetzten Neubauzielen zu entfernen. Steigende Bau- und Finanzierungskosten, fehlende Förderimpulse und Bürokratie bremsen die Bautätigkeit spürbar. Zusätzlich mahnen Experten, dass ohne bessere staatliche Unterstützung auch die Lage auf dem Mietwohnungsmarkt spürbar angespannt bleibt – vor allem bei bezahlbarem Wohnraum. Angesichts steigender Zuwanderung und langfristig wachsender Haushaltszahlen warnen zahlreiche Initiativen davor, die Folgen einer weiteren Verknappung zu unterschätzen.