Was passiert eigentlich mit alledem, was wir Menschen gebaut, hinterlassen, versäumt oder gehortet haben, wenn plötzlich keiner mehr da ist? Die dritte Staffel von "Zukunft ohne Menschen" inszeniert dieses Gedankenexperiment erneut als anschauliches Katastrophenszenario – mit eindrucksvollen Animationen und fachkundigen Bewertungen. Wir begleiten den fortschreitenden Verfall von Wolkenkratzern, lassen Tiere durch leerstehende Straßenwege schleichen und versuchen, die tickenden Zeitbomben in überfälligen Industrieanlagen zu erahnen. Dabei bringt jede Folge ihren eigenen Fokus ein: Mal brechen Wasserfluten über Metropolen herein und reißen Dämme mit sich, dann wieder nehmen Malls und Einkaufszentren ein äußerst unrühmliches Ende. Städte wie New York, Dubai oder auch das altehrwürdige Gizeh sind Kulisse und Protagonist zugleich; die Natur kommt, schleicht, überwuchert – die Zivilisation bröckelt, manchmal spektakulär, manchmal beinahe leise.
Der Aufbau der Staffel ist wie ein Zeitraffer: Stunden, Tage, Jahrzehnte fliegen vorbei, während der Mensch als Beobachter von außen perspektivisch wahrnimmt, wie sich das Unausweichliche vollzieht. Ab und zu ertappt man sich dabei, Mitleid mit alten Hundehütten oder ausgedienten Strommasten zu verspüren – so sehr werden längst versunkene Alltagsteile zu Hauptdarstellern eines posthumanen Dramas erhoben. Und dann sind da natürlich noch die offenen Fragen: Welche Spuren werden künftige Lebewesen irgendwann finden? Was geschieht mit unseren Chemielagern, Satellitenschüsseln, U-Bahn-Tunneln, Las-Vegas-Bauten, Honigvorräten? Diese Neugier hält das Format von Folge zu Folge frisch.
Übrigens: Wer mag, kann schon jetzt wöchentlich jeweils sonntags ab 20:15 Uhr miträtseln, wie sich die Welt dreht, wenn der Mensch einfach einmal Pause macht. HISTORY bietet die Serie im Stream, On-Demand etwa via Sky oder WOW, an – ideal für einen melancholischen oder vielleicht auch befreienden Sonntagabend.
Kurzer Episodenüberblick:
- Bedrohliche Fluten: Wasser wird zur alles verschlingenden Macht, Dämme brechen, Metropolen erliegen, die Natur nimmt Kurs auf Rückeroberung.
- Stahl zu Staub: Wenn Shoppingtempel und Konsumwahn langsam im Staub der Geschichte versinken, bleiben manche Dinge – andere werden von Pflanzen, Pilzen oder Insekten überrollt.
- Verfallene Metropolen: Lebendige Städte werden zum Revier von Füchsen und Farnen; Ruinen erzählen von vergangenen Hochzeiten der Menschheit.
- Sand der Zeit: Was einmal in die Wüste gebaut wurde, kann schnell wieder dort versinken, egal ob Dubai oder Las Vegas.
- Verlorenes Zuhause: Häuser ohne Hüter zerfallen, vom Feuer oder vom Wetter, manchmal auch beides.
- Aus dem Untergrund: Unterirdische Systeme – U-Bahnen, Rohre, Schächte – kollabieren allmählich, die Tiefe wird unheimlich.
- Gebaut für die Ewigkeit: Was trotzt wirklich Jahrtausenden? Manche Bauwerke haben erstaunliche Überlebenskraft.
- Hochexplosiv: Chemische Altlasten und explosive Überreste warten weiter schweigend auf... irgendwen. Oder auch nicht.
The HISTORY Channel knüpft mit der dritten Staffel von "Zukunft ohne Menschen" an den Erfolg der vorherigen Teile an und zeigt in neuer Frische, wie unser Erbe ohne uns selbst zerfällt – architektonisch wie ökologisch. Die acht neuen Episoden, die ab dem 2. November sonntags laufen, werfen anhand eindrucksvoller Visualisierungen Fragen zu Infrastruktur, Tierwelt und Gefahrenpotenzialen eines menschenleeren Planeten auf. Die Doku nimmt auch Bezug auf die Debatte um Nachhaltigkeit und den ökologischen Fußabdruck, indem sie zeigt, was von Menschengemachtem besteht, vergänglich ist oder zur Gefahr wird, wenn kein Mensch mehr Verantwortung übernimmt.
Recherchen zeigen in aktuellen Berichten: Erst kürzlich wurde auf Zeit Online ein umfassender Artikel veröffentlicht, der die Auswirkungen menschlicher Abwesenheit auf urbanes Ökosystem anhand reeller Beispiele untersucht und die stetige Rückkehr von Pflanzen und Tieren in ehemals besiedelte Gebiete dokumentiert. Die Süddeutsche Zeitung beleuchtete zudem in einer Reportage, wie sich nach Katastrophen wie Fukushima oder Tschernobyl (beides temporäre 'Stille' des Menschen) Flora, Fauna und Bausubstanz verändern – und welche Grenzen dabei bleiben. Schließlich hat auch taz.de einen Essay veröffentlicht, der die Faszination für das "Verschwinden" der Menschheit selbstironisch hinterfragt und zu einer differenzierten Sicht auf Endzeit-Szenarien und deren Reiz auffordert.