Manchmal scheint es fast, als hätte Weihnachten zwei Gesichter: auf der einen Seite der leuchtende Baum, Wärme, Kakao, Vertrautheit – und auf der anderen Seite Streit unterm Glitzerstern. Laut einer aktuellen Erhebung von mydays spuken gerade Geschenke als Auslöser für Beziehungsstress durchs Land: Über die Hälfte der Befragten hat sich schon mal durch ein Präsent enttäuscht gefühlt – oder es kam sogar zum Streit. Erste unerwartete Wendung: Besonders handfeste Dinge wie Sachgeschenke werden als Stolperstein genannt, während selbstgebastelte Versuche immerhin besser abschneiden als ihr Ruf.
Kurios: Ganze 54 Prozent der Leute können ein Jahr später gar nicht mehr alle Geschenke erinnern – irgendwas lag unterm Baum… aber was? Echte Erinnerungsmomente entstehen, wenn Präsente einen emotionalen Wert haben oder wirklich überraschen. Erlebnisgeschenke bleiben besonders hängen – wobei, seien wir ehrlich: Wer erinnert sich schon voller Inbrunst an die sechste Krawatte?
Und dann: Socken – der wahre Weihnachtsfluch. Die Studie kürt sie zum größten Gift-Fail, gefolgt von Alkohol, Deko und Süßkram. Worauf haben die Menschen stattdessen Lust? Mehr Abenteuer, Zeit und gemeinsame Aktivitäten, statt Staubfänger. Laut mydays sieht man das auch an den beliebtesten Buchungen für Abenteuer, Städtetrips und kreativen Workshops – da strahlen anscheinend nicht nur Kinderaugen.
Nicht unwesentlich: Wie tief greifen Beschenkende in die Tasche? Berlin gibt beim Schenken am großzügigsten, während Bayern und Rheinland-Pfalz eher aufs Portemonnaie achten. Und klar, Männer stehen (statistisch) für höhere Ausgaben als Frauen.
Apropos Modernität: Jede:r Fünfte setzt 2025 auf Künstliche Intelligenz bei der Geschenkesuche, aber die Mehrheit winkt altmodisch ab. Und es zeigt sich: Je jünger, desto eher wird KI genutzt – ein Trend, der bestimmt bestimmte Großeltern verwirren dürfte.
Ein überraschendes Nebenprodukt wird auch sichtbar: Je digitaler wir werden, desto mehr wächst offenbar das Bedürfnis nach echten, greifbaren Momenten. Kein Wunder, dass Erlebnisgeschenke so hoch im Kurs stehen.
Und dann noch ein kleiner Tabubruch: Fast zwei Drittel der Menschen haben bereits ein Geschenk weitergeschenkt – weil es nicht gefallen hat oder das Budget knapp war. Sachgeschenke landen am häufigsten im Re-Gift-Kreislauf, während Zeit und Erlebnisse echte „Keeper“ bleiben. Auf den Punkt gebracht: Manchmal ist weniger mehr – und ein gemeinsames Erlebnis bleibt auch, wenn der zehnte Plätzchenteller schon längst nur noch Krümel ist.
Die aktuelle mydays-Studie offenbart, dass Geschenke nicht nur Freude bringen, sondern Beziehungen auch ordentlich ins Wanken bringen können: Über die Hälfte der Befragten gibt an, schon mal enttäuscht oder sogar in Streit geraten zu sein. Auffällig ist, wie wenig Erinnerungswert viele Geschenke haben – vor allem Sachpräsente verschwinden oft im Vergessen, während gefühlsbetonte oder überraschende Erlebnisse lange nachhallen. In puncto Budget setzen Städte wie Berlin auf Großzügigkeit, während andere Regionen zurückhaltender sind; zudem sind Erlebnis- und Zeitgeschenke auf dem Vormarsch, während klassische Flop-Geschenke wie Socken und Süßkram gemieden werden.
Aktuelle Recherchen zeigen, dass die Debatte um Sinn und Unsinn klassischer Geschenke auch in anderen Medien Fahrt aufnimmt: Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass immer mehr Menschen auf nachhaltige und gemeinschaftliche Geschenke setzen, um Konsumwahn zu entgehen, was laut Expert:innen tatsächlich die persönlichen Beziehungen stärken kann (Quelle: [Süddeutsche Zeitung](https://www.sueddeutsche.de)). SPIEGEL.de hebt hervor, dass gerade zu Weihnachten die Erwartungen an das Schenken massiv steigen und das Risiko für Zwischenmenschliches Missverständnis oder gar Trennungen erhöht, was Soziolog:innen mit dem Bedeutungszuwachs symbolischer Geschenke erklären (Quelle: [SPIEGEL](https://www.spiegel.de)). Laut ZEIT.de steigt beim Schenken auch die Bereitschaft, sich kritisch mit eigenen Konsumgewohnheiten auseinanderzusetzen: Viele junge Leute bevorzugen personalisierte oder immaterielle Gaben, die stärker auf echte Begegnung und emotionale Nähe statt auf materielle Werte setzen (Quelle: [ZEIT Online](https://www.zeit.de)).