Das Innenministerium strebt an, nach einem grundlegenden Abkommen mit den Taliban künftig straffällig gewordene Afghan*innen aus Deutschland nach Afghanistan abzuschieben. Beide Seiten haben wesentliche Bedingungen ausgehandelt, darunter Sicherheitszusagen für Rückkehrer und die Begleitung der Flüge durch die Bundespolizei. Die deutsche Regierung prüft zudem die Einführung eines Wiedereingliederungsprogramms für Abgeschobene. - Ergänzende Online-Recherche: Laut aktuellen Medienberichten stößt der angestrebte Abschiebedeal auf geteilte Resonanz: Während die Bundesregierung auf Sicherheit und Kontrolle pocht, warnen Menschenrechtsorganisationen vor den unklaren Verhältnissen und dem Risiko von Repressionen in Afghanistan. Außerdem berichten mehrere Nachrichtenseiten, dass andere europäische Länder weiterhin keine Rückführungen in das von den Taliban beherrschte Land planen – vor allem wegen fehlender Garantien für Menschenrechte und Sicherheit. Schließlich steht die Einbindung internationaler Organisationen zur Unterstützung der Rückkehrer erst am Anfang.
Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema
Laut einem ausführlichen Bericht der Süddeutschen Zeitung diskutiert das Innenministerium wegen der neuen Taliban-Kooperation über eine Verschärfung der Abschiebepraxis, was für viele Afghanen in Deutschland eine höhere Abschiebungsgefahr bedeutet. Menschenrechtsorganisationen kritisieren jedoch heftig, dass die Lage in Afghanistan nach wie vor als extrem gefährlich gilt und verlangen transparente Garantien für die Rückkehrer (Quelle: Süddeutsche Zeitung).
Die FAZ analysiert in einem Hintergrundartikel die politischen und rechtlichen Implikationen des geplanten Deals. Während Berlin betont, mit dem Ansatz Sicherheit und Ordnung durchsetzen zu wollen, stellen Experten die Glaubwürdigkeit der Zusicherungen der Taliban in Frage und fordern stärkere internationale Kontrolle, damit Rückkehrende vor Verfolgung geschützt sind (Quelle: FAZ).
Im Spiegel werden interne Dokumente zitiert, die zeigen, dass die Bundesregierung eng mit internationalen Partnern über mögliche Rückführungen koordiniert. Das Dilemma zwischen dem politischen Druck zur Abschiebung und völkerrechtlichen Verpflichtungen gerät laut Recherchen zunehmend in den Fokus, wobei humanitäre Bedenken und praktische Umsetzungsprobleme gleichermaßen diskutiert werden (Quelle: Spiegel).