Brian Chesky, der Mann hinter Airbnb, sieht die aktuell oft beschworene Macht der Künstlichen Intelligenz recht nüchtern – um nicht zu sagen skeptisch. In einem Interview mit dem 'Handelsblatt' hielt er fest, dass KI bislang weit weniger Veränderungen gebracht hat, als viele annehmen. 'KI hat die Welt noch nicht umgestaltet', brachte er es auf den Punkt. Im Alltag der meisten Menschen spiele sie noch kaum eine Rolle – und das werde vermutlich auch noch eine Weile so bleiben. Insbesondere der Hype rund um Unternehmen wie OpenAI scheint für ihn überzogen. Die enormen Summen, die dort in Rechenleistung und Chips investiert werden, müssten sich irgendwann auch lohnen. Chesky erwartet allerdings, dass sich massive wirtschaftliche Veränderungen durch KI erst im nächsten Jahrzehnt richtig entfalten könnten – so etwa ab den 2030ern.
Neben diesem kritischen Blick auf KI verändert sich auch Airbnb. Chesky kündigte an, das Angebot auszubauen: Künftig soll es nicht mehr nur Ferienhäuser und -wohnungen geben, sondern auch unabhängige Hotels im Portfolio auftauchen – offenbar reagiert man damit auf Kundenwünsche. Und offenbar ist noch mehr in Planung: Zwar gibt es (noch) keine offiziellen Ankündigungen zu Flügen oder Mietwagen, aber Chesky deutete an, dass Airbnb das Reisen insgesamt neu denken – und beinahe alles rund ums Unterwegssein anbieten möchte. Das Unternehmen bastelt also weiter an seiner Vision, das Reisen neu zu definieren.
Chesky sieht die aktuelle Begeisterung rund um KI als übertrieben und glaubt, dass sie für die meisten Menschen bisher kaum spürbare Veränderungen gebracht hat. Er rechnet damit, dass die großen Umwälzungen durch KI noch einige Jahre auf sich warten lassen und im Alltag wohl erst in den 2030er-Jahren spürbar sein werden. Bei Airbnb verfolgt Chesky derweil eigene Expansionspläne und will das Angebot gezielt um unabhängige Hotels sowie künftig wohl auch weitere Reise-Dienstleistungen erweitern.
Zu dieser Debatte kommen aus dem Netz verschiedene Stimmen und Analysen hinzu: So berichten etwa die Süddeutsche Zeitung und die FAZ teils kritisch über den tatsächlichen Einfluss von KI auf Wirtschaft und Alltag. Jüngste Artikel aus den letzten 48 Stunden zeigen, dass insbesondere im Finanzsektor und bei Tech-Unternehmen eine gewisse Ernüchterung eingekehrt ist: Das Abrufen der versprochenen Milliardengewinne gestaltet sich schwieriger als prognostiziert. Die Unsicherheit über die Zukunft von KI als Milliardengeschäft bleibt weiterhin hoch, und branchenübergreifend stellt man fest: Zwischen Vision und Wirklichkeit existiert noch eine erhebliche Lücke. Chesky steht mit seiner Einschätzung also nicht alleine da, sondern findet Echo in aktuellen Analysen führender Medienhäuser.