Aktueller ARD-Deutschlandtrend: Union behauptet Spitzenposition vor AfD

Köln – Laut neuester Umfrage bleibt die Union vor der AfD stärkste Kraft, während die Ampel-Parteien weiter schwächeln und bei der Zufriedenheit mit der Regierung kaum Bewegung herrscht.

heute 19:10 Uhr | 9 mal gelesen

Mit Blick auf eine hypothetische Bundestagswahl am kommenden Sonntag zeigt sich ein weiterhin stabiles Bild: Die Union liegt konstant bei 27 Prozent und verweilt damit vor der AfD, die laut aktueller Umfrage bei 25 Prozent steht – ein leichter Rückgang um einen Prozentpunkt gegenüber dem November. Die SPD dümpelt wie gehabt bei 14 Prozent, während die Grünen auf 12 Prozent kommen. Die Linke sammelt 10 Prozent ein, was im Vergleich ziemlich konstant erscheint. Interessant: Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) kann sich leicht verbessern und kratzt mit 4 Prozent immerhin an der Fünf-Prozent-Hürde – FDP bleibt mit 3 Prozent abgeschlagen. Alle restlichen Parteien bringen es zusammen auf 5 Prozent. Für diesen ARD-DeutschlandTREND befragte infratest dimap 1.306 Wahlberechtigte zwischen Montag und Mittwoch. Was auffällt: Die Unzufriedenheit mit der Bundesregierung ist groß, nur jeder Fünfte zeigt sich noch eher zufrieden. Die wenig überraschten Restlichen – und das sind immerhin 78 Prozent – geben offen zu, dass sie sich nicht mehr abgeholt fühlen. Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) ist weiterhin der einzige Hoffnungsträger, der eine satte Mehrheit (58 Prozent) auf seiner Seite weiß. Lars Klingbeil (SPD) kann sich minimal verbessern, während Friedrich Merz (CDU) und die meisten anderen Kabinettsmitglieder weiter weit abgeschlagen sind. Die Ergebnisse zeigen: Klartext und charismatische Figuren werden derzeit schmerzlich vermisst. Übrigens, mehr Details gibt's auf der WDR-Presselounge oder bei der Nummer aus Köln.

Die politische Stimmung in Deutschland zeigt sich auch Anfang Juni polarisiert – Union und AfD bestimmen nahezu im Alleingang das Bild, während die Regierungsparteien keinen nennenswerten Rückhalt gewinnen. Der Deutschlandtrend offenbart nicht nur eine massive Unzufriedenheit mit der Regierung (20 Prozent Zufriedenheit, 78 Prozent Unzufriedenheit), sondern auch ein auffälliges Vertrauensdefizit in große Teile des Kabinetts – einzig Pistorius genießt ein Mindestmaß an Popularität. Blickt man über die Umfrage hinaus, sorgen unter anderem die anstehende Europawahl, Debatten über Energiepreise und der Unmut über schleppende Reformen für eine weiterhin angespannte politische Lage: Viele Menschen zweifeln, ob sich in den nächsten Monaten Grundlegendes ändert, und wünschen sich verstärkt klare Positionen statt komplexer Debatten – eine These, die auch in aktuellen Analysen etwa der Zeit, der Süddeutschen Zeitung und taz immer wieder aufscheint.

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