Schon zu Beginn machte Jutta Steinhoff, stellvertretende Chefredakteurin der dpa, klar: Unabhängige Nachrichten sind keinen Selbstläufer – sie müssen verteidigt und verstanden werden. Vor allem in Zeiten, in denen das Netz voller fragwürdiger Informationen ist, wird Faktenprüfung wichtiger denn je. Klar, eine Nachricht ist mehr als bloß eine Schlagzeile – mit ihr gibt es auch blinde Flecken, Desinformations-Kampagnen und jede Menge Halbwahrheiten. Beim dpa-Newscamp sahen Schüler:innen etwa die Unterschiede zwischen Influencer-Content und klassischem Journalismus: Fabian Grischkat etwa berichtete offen von Gegenwind und Hass in den sozialen Netzwerken, doch er steht zu seinem Prinzip: Nachrichten sollen auch die Lebenswelt der Jungen abbilden. Die Faktencheckerin Teresa Dapp erzählte anschaulich, was für ein oft mühsamer Weg hinter einer verifizierten Nachricht steckt und wie Journalist:innen tagtäglich Fakten und Quellen prüfen. Insgesamt bot das Camp ein buntes Programm: Von KI und Augmented Reality im Faktencheck, Podcast- und Video-Produktion bis hin zu Foto-Workshops oder dem spielerischen Entlarven von Fake News. Mitarbeiter:innen der gesamten Agentur halfen mit, das Programm lebendig und praxisnah zu gestalten – hier gab’s echte Einblicke ins Medienmachen, abseits von grauer Theorie. Einen besonderen Akzent setzte Kabarettist Alfons, dessen humorvoller aber auch nachdenklicher Auftritt rund um den Wert von Demokratie und freier Gesellschaft für viele zu einem Highlight wurde. In der anschließenden Diskussion forderte er Aufbruch und Einsatz: Demokratie lebt vom Mitmachen, nicht vom Zuschauen – ein Gedanke, den die Jugendlichen mitnahmen. Hintergrund: Die dpa – eine journalistische Institution seit 1949 – setzt konsequent auf Neutralität und Unabhängigkeit, wie Steinhoff anhand der internen Statuten betonte. Die Nachrichtenkompetenz-Initiative #UseTheNews hat sich zum Ziel gesetzt, Jugendlichen bundesweit das Rüstzeug zu geben, um in der Flut an Informationen nicht verloren zu gehen.
Das dpa-Newscamp brachte Berliner Schüler:innen direkt mit den Macher:innen seriöser Nachrichten zusammen. Workshops reichten von innovativen Technologien wie Augmented Reality und Künstlicher Intelligenz im Journalismus bis zu klassischer Recherchearbeit, darunter Faktenchecks und Podcast-Produktionen. Persönlichkeiten aus Journalismus und Kabarett diskutierten offen über Chancen und Herausforderungen der Medienwelt – und riefen auf, Demokratie nicht nur zu konsumieren, sondern aktiv mitzugestalten.
Recherchen aus aktuellen Medien zeigen: Die Förderung von Medienkompetenz an Schulen gewinnt deutschlandweit an Bedeutung, etwa durch Projekte wie "#UseTheNews" oder Initiativen einzelner Bundesländer, die gezielt gegen Falschinformationen vorgehen. In mehreren Städten wird aktuell experimentiert, wie Factchecking und Digitaljournalismus in den Unterricht integriert werden können – darunter klassische Workshops, aber auch Planspiele, in denen Jugendliche selbst eigene Nachrichten produzieren und im Umgang mit sozialen Medien trainiert werden. Währenddessen wird von Fachverbänden und Politik immer wieder betont, wie entscheidend solche Formate im Kampf gegen Desinformation und demokratie-gefährdende Narrative sind.