Bundesregierung gegen Israels Ausschluss von internationalen Fußballturnieren

Die Bundesregierung spricht sich klar dagegen aus, Israel von internationalen Fußballwettbewerben auszuschließen.

01.10.25 05:03 Uhr | 78 mal gelesen

Christiane Schenderlein (CDU), Staatsministerin für Sport und Ehrenamt im Bundeskanzleramt, sagte dem 'Tagesspiegel', der Sport würde langfristig Schaden nehmen, wenn politische Konflikte direkt und ungefiltert Einfluss auf sportliche Wettbewerbe hätten. Sie lehnt daher den Ausschluss israelischer Athletinnen und Athleten sowie Teams bei Sportereignissen ab, auch wenn derartige Forderungen auf internationaler Ebene wiederholt geäußert werden. Schenderlein betonte, Sport dürfe als gesellschaftliche Bühne dienen, aber nicht zum Austragungsort für politische Streitigkeiten werden. Sport sei zwar nie vollkommen unpolitisch, müsse jedoch nicht auf dem Spielfeld als Plattform für solche Konflikte missbraucht werden.

Der Aufruf zur Suspendierung Israels von internationalen Fußballturnieren kommt insbesondere von UN-Experten, die FIFA und UEFA zu entsprechenden Maßnahmen aufforderten. Hintergründe sind der anhaltende Krieg im Gazastreifen, in dessen Verlauf hunderttausende Zivilisten betroffen sind. Erstmals sprach sich der türkische Fußball-Verband als UEFA-Mitglied öffentlich für den Ausschluss aus und erklärte das Vorgehen Israels in Gaza als untragbar. Die Forderungen nach dem Bann Israels sorgen für eine internationale Debatte, bei der sportliche Neutralität und gesellschaftliche Verantwortung abgewogen werden. Die Bundesregierung positioniert sich klar dagegen, einen Ausschluss als Lösung zu verstehen, da dies die integrativen Werte des Sports fundamental gefährden würde. Weitere Stimmen aus Europa und anderen Fußballverbänden fordern jedoch weiterhin Konsequenzen im Kontext der Menschenrechtslage im Nahostkonflikt.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Ein aktueller Artikel der 'Süddeutschen Zeitung' beschäftigt sich mit dem internationalen Druck auf den Weltfußballverband FIFA und die UEFA, eine Entscheidung über den israelischen Fußballverband zu treffen, und beleuchtet dabei die komplizierte Gemengelage aus politischer Einflussnahme, völkerrechtlichen Fragen und dem Bestreben nach Wahrung der Sportneutralität. Zudem wird diskutiert, wie Sportverbände in der Vergangenheit auf politische Krisen reagierten und welche Präzedenzfälle durch einen potenziellen Bann geschaffen würden. Quelle: Süddeutsche Zeitung

Die FAZ analysiert die Debatte um einen drohenden Boykott Israels aus Sicht der europäischen Fußballverbände und beschreibt, wie politische Konflikte den Sportbetrieb zunehmend belasten. Besprochen werden außerdem die Einschätzungen verschiedener Politiker und Sportfunktionäre, die zwischen Solidarität mit Zivilisten in Konfliktgebieten und der unpolitischen Rolle des Sports abwägen. Abschließend wird besprochen, wie die von UN-Experten erhobenen Forderungen international aufgenommen werden. Quelle: FAZ

Auf 'Zeit Online' wird der aktuelle Streit rund um die mögliche FIFA-Suspendierung Israels im Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg aufgegriffen und besonders auf die Reaktionen der Fußballgemeinde und der politischen Institutionen eingegangen. Der Artikel beleuchtet die rechtlichen Hürden, die es für einen Ausschluss zu überwinden gilt, sowie die Auswirkungen eines solchen Schrittes auf internationale Turniere und die politische Landschaft. Außerdem werden Stimmen aus der Zivilgesellschaft und von Menschenrechtsorganisationen eingebunden, die die Dringlichkeit politischer Verantwortung in Sportinstitutionen unterstreichen. Quelle: Zeit Online

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