DIW: Ostländer schließen wirtschaftlich zu strukturschwachen Westländern auf

Ostdeutsche Bundesländer verkleinern die wirtschaftliche Kluft zu ärmeren Regionen im Westen, wenngleich der Abstand zu den wohlhabendsten Ländern weiterhin wächst.

01.10.25 01:20 Uhr | 107 mal gelesen

Laut einer Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), vorgestellt in den Funke-Zeitungen, bleiben Finanz- und Wirtschaftsleistung in den ostdeutschen Ländern weiterhin unter dem Bundesdurchschnitt. Die aktuelle Analyse von Kristina van Deuverden zeigt jedoch, dass viele Ostländer inzwischen ähnlich gut dastehen wie die weniger wohlhabenden Westbundesländer. Beispielsweise ist die Wirtschaftslage von Brandenburg mittlerweile besser als die des Saarlands, und auch zu Niedersachsen schwindet der Unterschied. Der wirtschaftliche Aufschwung in Brandenburg profitiert dabei von der Nähe zu Berlin, was zu einem Einwohner- und Steuerzuwachs führt, während Sachsen ebenfalls bei der Finanzkraft zulegen konnte.

Im Umkehrschluss vergrößert sich jedoch die Schere zu starken Wirtschaftsregionen im Westen wie Bayern, Hessen, Baden-Württemberg oder Hamburg. DIW-Expertin van Deuverden warnt, dass sich diese Entwicklung weiter fortsetzen könnte, wobei der Trend durch verschiedene steuerliche Szenarien untermauert wird. Dies könnte bedeuten, dass die Unterschiede zwischen starken und schwachen Ländern weiter wachsen und die finanziellen Transferleistungen zunehmen. Laut DIW entwickelt sich das traditionelle Ost-West-Gefälle zunehmend zu einem Stadt-Land-Unterschied. Während die Schere bei der Produktivität deutlich geschrumpft ist – sie stieg von rund 50 Prozent in 1991 auf heute etwa 90 Prozent des gesamtnationalen Durchschnitts – konnten die Ostländer bei Dienstleistungen wie Gesundheit, Bildung und Verwaltung das Westniveau sogar teilweise übertreffen. Ergänzende Internetrecherche zeigt, dass aktuelle Diskussionen auch die Herausforderungen der Transformation in Ostdeutschland beleuchten: Viele Regionen profitieren von neuen Ansiedlungen in Zukunftsbranchen wie erneuerbare Energien und Elektromobilität, gleichzeitig kämpfen sie mit dem demografischen Wandel und teilweise schwachen Bildungsinfrastrukturen. Das Nord-Süd- und Stadt-Land-Gefälle ist nicht nur in Ostdeutschland sichtbar: Auch westdeutsche Länder wie das Saarland, Bremen oder Niedersachsen stehen unter wirtschaftlichem Anpassungsdruck. Die Debatte um die Zukunft der Bund-Länder-Finanzierung spitzt sich weiter zu, besonders im Hinblick auf endende Solidarpakete und neue Herausforderungen im Rahmen des Klimaschutzes und der Transformation der Industrie.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Ein Artikel bei faz.net hebt hervor, dass sich die regionalen Unterschiede in Deutschland zunehmend in die sozialen Herausforderungen der Städte und ländlichen Regionen verschieben und regionale Förderstrategien neu ausgerichtet werden müssen (Quelle: FAZ).

Die Süddeutsche Zeitung berichtet ausführlich über neueste Ansiedlungen großer Zukunftsindustrien in Ostdeutschland und betont, dass Infrastrukturaufbau und internationale Investitionen in Regionen wie Brandenburg langfristige Effekte auf Wohlstand und Arbeitsplätze haben könnten (Quelle: Süddeutsche Zeitung).

Im Spiegel wird aufgezeigt, wie die Transformation der ostdeutschen Wirtschaft durch Zuwanderung, Investitionen in erneuerbare Energien und staatliche Strukturhilfen beschleunigt wird, doch auch die wachsenden Herausforderungen durch Überalterung und Fachkräftemangel thematisiert (Quelle: Spiegel Online).

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