Im Umkehrschluss vergrößert sich jedoch die Schere zu starken Wirtschaftsregionen im Westen wie Bayern, Hessen, Baden-Württemberg oder Hamburg. DIW-Expertin van Deuverden warnt, dass sich diese Entwicklung weiter fortsetzen könnte, wobei der Trend durch verschiedene steuerliche Szenarien untermauert wird. Dies könnte bedeuten, dass die Unterschiede zwischen starken und schwachen Ländern weiter wachsen und die finanziellen Transferleistungen zunehmen. Laut DIW entwickelt sich das traditionelle Ost-West-Gefälle zunehmend zu einem Stadt-Land-Unterschied. Während die Schere bei der Produktivität deutlich geschrumpft ist – sie stieg von rund 50 Prozent in 1991 auf heute etwa 90 Prozent des gesamtnationalen Durchschnitts – konnten die Ostländer bei Dienstleistungen wie Gesundheit, Bildung und Verwaltung das Westniveau sogar teilweise übertreffen. Ergänzende Internetrecherche zeigt, dass aktuelle Diskussionen auch die Herausforderungen der Transformation in Ostdeutschland beleuchten: Viele Regionen profitieren von neuen Ansiedlungen in Zukunftsbranchen wie erneuerbare Energien und Elektromobilität, gleichzeitig kämpfen sie mit dem demografischen Wandel und teilweise schwachen Bildungsinfrastrukturen. Das Nord-Süd- und Stadt-Land-Gefälle ist nicht nur in Ostdeutschland sichtbar: Auch westdeutsche Länder wie das Saarland, Bremen oder Niedersachsen stehen unter wirtschaftlichem Anpassungsdruck. Die Debatte um die Zukunft der Bund-Länder-Finanzierung spitzt sich weiter zu, besonders im Hinblick auf endende Solidarpakete und neue Herausforderungen im Rahmen des Klimaschutzes und der Transformation der Industrie.
01.10.25 01:20 Uhr