Wer dieser Tage durch die weite Fläche des Gefechtsübungszentrums Altmark stapft, könnte meinen, man betrachte einen Science-Fiction-Film, aber tatsächlich wird hier deutsche Rüstungs- und KI-Geschichte geschrieben. Der Versuchsaufbau bestand aus mehreren Aufklärungsdrohnen, die – eingebettet in eine intelligent vernetzte Steuerungssoftware (dem C2-UMS Bw) – mit Loitering Munition kombiniert wurden, also mit teils autonom kreisenden Flugkörpern, auf deren Angriffskommando gewartet wird. Spannend dabei: Erst bei Bedarf greifen diese Waffenträger per Datenlink gezielt ein. Das Zusammenspiel von verschiedenen Herstellern und militärischen Forschungseinrichtungen machte den Test möglich, angetrieben vom Innovationszentrum und unterstützt vom Planungsamt der Bundeswehr. Zum ersten Mal war es möglich, völlig unterschiedlich konstruierte und gesteuerte Flugsysteme in ein gemeinsames Wirksystem zu fügen – eine technische, aber auch operativ-taktische Leistung. Letztlich geht es bei dieser Entwicklung nicht nur um bessere Aufklärung und Präzision, sondern um neue Wege der Gefechtsführung, um den Gegner durch kluge und rasche Koordination zu überfordern. 'Multidomain Operations' – also das simultane Agieren über Land, Luft, See, Cyber und sogar den Weltraum – ist jetzt keine bloße Vision mehr. Digitalisierung, KI und autonome Systeme werden für die Truppe immer realer – der Test war nur ein erster Schritt.
Das federführende Planungsamt der Bundeswehr mit Dienststellen in Berlin, Bonn und Taufkirchen sorgt dafür, dass alle Bereiche der Bundeswehr miteinander koordiniert werden und bahnt den Weg für derartige Innovationen. Wer Details sucht, findet sie direkt bei den Ansprechpartnern der Truppe oder in den Veröffentlichungen unter bundeswehr.de.
Im ersten erfolgreichen Praxisversuch mit Drohnenschwärmen vereinte die Bundeswehr Aufklärungsdrohnen, ein KI-unterstütztes Führungsnetzwerk und Loitering Munition zu einem wirkungsvollen System – ein Schritt, der die hin zur digitalen und automatisierten Gefechtsführung markiert. Damit setzt Deutschland als eines der ersten Länder den 'Multidomain Operations'-Ansatz praktisch um, bei dem sämtliche Domänen von der Erde bis in den Cyberraum nahtlos verbunden werden. In anderen aktuellen Berichten wird betont, wie sehr KI-basierte Systeme nicht nur die Aufklärungs- und Entscheidungsprozesse, sondern auch die Art der Kriegsführung weltweit grundlegend verändern werden: Der Ukraine-Krieg illustriert dabei bereits heute die Bedeutung dieser Technologien (vgl. taz, DW, Spiegel). Zusätzlich zeigen aktuelle Diskussionen, dass mit steigendem Einsatz autonomer Militärtechnik auch die ethischen und rechtlichen Fragen in den Fokus rücken; Parlament, Bundeswehr und Industrie debattieren intensiv über Grenzen, Kontrollierbarkeit und deutsche Verwantwortung bei der Anwendung solcher Systeme (u.a. Zeit, FAZ, sueddeutsche). Bei der NATO wird die Entwicklung hochdynamisch beobachtet und als strategische Priorität eingestuft (DW), während Kritiker auf die wachsenden Risiken von KI-getriebenen Waffensystemen und die Notwendigkeit internationaler Regeln hinweisen (Süddeutsche, Zeit).