Carsten Linnemann äußert Bedenken über Zuwanderung junger Ukrainer nach Deutschland

CDU-Generalsekretär Linnemann sorgt sich über den Anstieg junger ukrainischer Männer, die in Deutschland Schutz suchen – und fordert andere Lösungen.

03.11.25 11:49 Uhr | 22 mal gelesen

Mal ehrlich, manchmal wirkt es, als spitze sich die Debatte um Migration auf so ein paar alltägliche Sätze zu. Carsten Linnemann, Generalsekretär der CDU, hat sich jedenfalls ziemlich klar positioniert: Es gehe nicht nur darum, Menschen aufzunehmen, sondern wie sie hier leben – und was man von ihnen erwarten kann. "Mir geht’s gar nicht ums Abschieben, aber wenn junge Ukrainer nach Deutschland ziehen, sollten sie sich hier vor allem in Arbeit einbringen – nicht gleich ins soziale Netz fallen", betont er im Gespräch mit RTL und ntv. Besonders bei Menschen aus der Ukraine sei dies delikat: Während dort noch immer Krieg herrscht, während die Heimat gerade die eigenen Freiheiten verteidigt, erscheine es ihm nicht verständlich, dass gerade viele junge Männer sich auf den Weg nach Deutschland machen. Da gehe es schließlich um mehr als "nur" persönliche Schicksale – sondern irgendwie auch um die gesellschaftliche Verantwortung gerade dieser Altersgruppe. Ganz ehrlich: Wer hier ankommt, sollte mitanpacken. Linnemann verweist auf Beispiele wie Polen oder die Niederlande. Dort hätten geflüchtete Ukrainer viel eher einen Job angenommen. "Da sind die Beschäftigungsquoten viel, viel besser als bei uns! Wir sollten das ernst nehmen, und überlegen: Gehört nicht mehr Unterstützung und vielleicht auch Verpflichtung dazu? Jedenfalls: Der direkte Weg ins Bürgergeld ist nicht der richtige, da müsse man andere Regeln schaffen." Und das sagt er nicht, weil er Menschen nicht helfen will – sondern weil, so seine Überzeugung, Solidarität eben immer auch mit Einsatz einhergehen sollte.

Linnemann bringt in die – eh schon unter Spannung stehende – Migrationsdebatte einen weiteren Aspekt ein: Er sieht kritisch, dass viele junge Männer aus der Ukraine nach Deutschland kommen, während in ihrem Heimatland gekämpft wird. Er fordert, dass diese Männer hier vorrangig arbeiten und nicht direkt von den hiesigen Sozialleistungen profitieren sollten. Tatsächlich ist Deutschlands Integrationspolitik für ukrainische Flüchtlinge eine Gratwanderung: Laut offiziellen Statistiken liegt die Erwerbstätigenquote unter Ukrainer*innen niedriger als etwa in Polen oder den Niederlanden, was regelmäßig politische Diskussionen provoziert. Währenddessen wachsen in Europa die Sorgen, dass auch die Herkunftsländer durch die Abwanderung junger Menschen weiter geschwächt werden. Neue Recherchen zeigen außerdem, dass in vielen Gemeinschaftsunterkünften Integrationsmaßnahmen schlecht greifen, da bürokratische Hürden, fehlende Sprachkenntnisse oder psychische Belastungen den Einstieg ins Arbeitsleben erschweren.

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