Cell Broadcast in Deutschland: Neu! Entwarnungen jetzt direkt aufs Handy

Bonn – Kaum zu glauben, aber Warnmeldungen allein reichen nicht mehr: Ab heute informiert das Cell Broadcast-System auch, wenn eine Gefahr vorbei ist. Die Einführung der Entwarn-Funktion ist ein weiterer Baustein, um den Bevölkerungsschutz moderner und nachvollziehbarer zu gestalten – fürs Gefühl von mehr Sicherheit, gerade in chaotischen Situationen.

25.11.25 13:19 Uhr | 27 mal gelesen

Wenn man ehrlich ist, waren Warnmeldungen ohne anschließende Entwarnung immer ein kleines Rätsel – man wusste zwar, dass Gefahr droht, aber das Ende? Tja, das war oft Nebel. Nun, BBK-Präsident Ralph Tiesler betont genau diesen Punkt. Den Ausbau der Warnsysteme sieht er als eine Art Herzstück für den Bevölkerungsschutz. Mit der neuen Entwarn-Funktion im Cell Broadcast geht Deutschland also einen Schritt weiter und setzt nicht nur bestehende EU-Vorgaben um, sondern schließt eine wichtige Lücke: nämlich, Menschen nicht nur zu warnen, sondern ihnen auch Bescheid zu geben, wenn die Gefahr vorbei ist. Spannend daran: Die Entwarnungen sind (im Gegensatz zu Warnungen) nicht explizit in der europäischen Richtlinie vorgeschrieben, werden aber nun trotzdem umgesetzt. Sie komplettieren quasi den Kreislauf aus Warnung und Entwarnung – und machen das System für die Bevölkerung transparenter. Und, ein kleiner technischer Nebenaspekt: Entwarnungen über Cell Broadcast werden automatisch auf der niedrigsten Warnstufe (Stufe 3) versendet, um nicht unnötig laut oder stressig zu wirken. Falls der eigene Handy-Alarm sonst nie ausschlägt – vielleicht mal die Einstellungen checken, empfiehlt das BBK. Was Cell Broadcast dabei besonders macht? Die Sache läuft anonym und standortbasiert, also ohne Registrierung oder App-Terror. Kaum in einer Funkzelle eingeloggt, gibt’s im Ernstfall die Nachricht direkt aufs Smartphone. Seit Februar 2023 sind alle Landeslagezentren in der Lage, Warnungen per Cell Broadcast rauszuschicken, was das Gesamtpaket im Zusammenspiel mit anderen Warnkanälen – Sirenen, Apps, Radio, TV – sinnvoll ergänzt. Hinter alldem steht das BBK, das sich selbst als eine Art Sicherheitsnetz für Deutschland versteht. Seit 2004 existiert das Bundesamt mit Hauptsitz in Bonn und mittlerweile rund 700 Mitarbeitenden, dessen Chef Ralph Tiesler seit 2022 ist. Das BBK berät und unterstützt Behörden, stärkt das Krisenmanagement und informiert Bürger*innen, wie sie selbst vorsorgen können. Kurz: Ohne dieses Amt wäre das nationale Warnsystem ärmer und unvollständiger. Kontakt und mehr Infos gibt’s direkt auf deren Website.

Mit dem neuen Entwarn-Feature von Cell Broadcast erhalten Menschen in Deutschland ab sofort auch die wichtige Rückmeldung, wann eine Gefahrenlage vorüber ist – ein bislang oft übersehener Aspekt der Krisenkommunikation. Durch die automatische, anonyme und standortbasierte Verbreitung erhöhen sich die Reichweite und die Glaubwürdigkeit des Warnsystems erheblich, da auch Menschen ohne Smartphone-Apps eingebunden werden. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) geht mit der Erweiterung über die gesetzlichen Vorgaben hinaus und zieht wichtige Lehren aus den Erfahrungen der letzten Jahre, wie etwa der Flutkatastrophe 2021, die Defizite im Warnsystem offengelegt hatte. Recherchen zufolge loben verschiedene Medien die Neuerung als wichtigen Schritt zu mehr Transparenz und Sicherheit, mahnen aber, dass ein lückenloses System nur durch ein Zusammenspiel aller Warnkanäle – inklusive digitaler und analoger Medien – erreicht werden kann. Die Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen, wie bedeutsam individuelle, standortbezogene Warnung und Entwarnung in Krisen sein können, um Panik zu vermeiden und gezielte Hilfestellungen zu geben.

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