Die Entscheidung der Bundeszentrale für politische Bildung, ihr Engagement auf X/Twitter einzustellen, stößt bei Christina Stumpp auf scharfe Kritik. Sie befürchtet, dass der Rückzug von einer der reichweitenstärksten Plattformen das Risiko birgt, verschiedene gesellschaftliche Gruppen nicht mehr ausreichend zu erreichen – und damit genau die Bildung von Filterblasen begünstigt, der die BPB eigentlich entgegenwirken soll. In der aktuellen Debatte spiegelt sich eine breitere Diskussion zum Umgang staatlicher Akteure mit problematischen sozialen Netzwerken wider: Angesichts der zunehmenden Verbreitung von Hassrede, Desinformation und toxischer Diskussionskultur auf X haben sich mehrere Behörden, Medien und Organisationen zur Abkehr entschlossen, während andere darauf beharren, gerade dort weiterhin mit faktenbasierten Informationen aufzutreten. Stumpps Kritik verweist zudem auf einen wunden Punkt in der politischen Kommunikation: Das Abwägen zwischen Schutz vor toxischem Umfeld und der Notwendigkeit, gesellschaftliche Debattenräume offenzuhalten. In Deutschland ist das Thema damit Teil einer größeren Diskussion um Social-Media-Strategien des öffentlichen Sektors, die aktuell durch eine steigende Polarisierung im Netz und das schwierige Verhältnis zu Plattformen wie X/Twitter geprägt ist.