Commerzbank kurz vor Einigung zu geplanten Stellenstreichungen

Die Commerzbank steht offenbar unmittelbar davor, mit den Arbeitnehmervertretungen einen Kompromiss zum Abbau von 3.900 Vollzeitstellen zu erzielen.

25.08.25 14:52 Uhr | 3 mal gelesen

Die Verhandlungsrunde zwischen dem Management der Commerzbank und den Betriebsräten nähert sich einem Abschluss: Bereits im September wird erwartet, dass sich beide Seiten auf wesentliche Punkte zu den angekündigten Stellenstreichungen einigen. Nach Aussagen des Betriebsratsvorsitzenden Sascha Uebel wurden die Gespräche konstruktiv geführt und die letzten Klärungen zu Teilinteressenausgleichen seien abgeschlossen. Am 11. September entscheidet der Gesamtbetriebsrat, ob er das zwischen Bankleitung und Arbeitnehmervertretern ausgehandelte Gesamtpaket annimmt. Die Stellenreduzierung ist Teil des Strategiewechsels 'Momentum', den die Bank im Februar vorgestellt hatte. Während die Reduktion vor allem deutsche Arbeitsplätze betrifft, werden beispielsweise in Polen und an anderen preiswerteren Standorten Arbeitsplätze geschaffen. Laut aktuellen Plänen bleibt die Gesamtzahl der Beschäftigten bei etwa 36.700.

Die Commerzbank treibt ihre Neuausrichtung weiter voran und wird in Kürze die Details zum Abbau von 3.900 Arbeitsplätzen festlegen, vorwiegend in Deutschland. Ziel ist es, trotz des Personalabbaus durch Neueinstellungen an Standorten mit geringeren Kosten die Gesamtbeschäftigtenzahl stabil zu halten. Der Schritt ist Teil des strategischen Wandels, mit dem die Commerzbank angesichts Digitalisierung und Kostendruck ihre Wettbewerbsfähigkeit sichern will. Laut einem Bericht der FAZ können sich die betroffenen Mitarbeiter auf Unterstützungsmaßnahmen und Qualifizierungsangebote verlassen, zudem soll ein sozialverträglicher Umgang mit dem Stellenabbau im Mittelpunkt stehen. Auch andere Banken in Deutschland befinden sich aktuell in Umstrukturierungen, um Effizienzgewinne durch Automatisierung und Digitalisierung zu erzielen.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

1. Laut einem ausführlichen Beitrag auf faz.net melden auch andere deutsche Banken deutliche Verschiebungen in der Personalstruktur infolge der Digitalisierung und des Wettbewerbsdrucks, wobei insbesondere ältere Beschäftigte auf umfassende Umschulungs- und Weiterbildungsprogramme verwiesen werden. Ein zentraler Punkt ist dabei, dass der Personalabbau möglichst sozialverträglich durch Abfindungen und interne Versetzungen ausgestaltet wird. (Quelle: FAZ)

2. Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass viele Banken in Europa derzeit mit Stellenkürzungen und Standortverlagerungen reagieren, um in einem zunehmend digitalen und globalisierten Marktumfeld zu bestehen. Die Digitalisierung biete zudem Chancen für neue Berufsbilder und Flexibilisierung der Arbeit, stelle aber auch Herausforderungen bei der Mitarbeiterqualifizierung dar. (Quelle: Süddeutsche Zeitung)

3. Ein Artikel auf spiegel.de erläutert, wie sich die Umstrukturierungen bei Kreditinstituten auch auf das operative Geschäft und das Filialnetz auswirken: Besonders ländliche Regionen sind von Filialschließungen betroffen, weshalb die Verbraucher auf digitale Bankdienstleistungen umsteigen müssen. Gleichzeitig verstärken Banken ihre Investitionen in IT und Cybersecurity, um neuen Anforderungen und Bedrohungen zu begegnen. (Quelle: Der Spiegel)

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