Die Einigung über Sigrid Emmenegger als mögliche Verfassungsrichterin signalisiert eine breit getragene Zustimmung innerhalb der Union, nachdem die SPD sie als Vorschlag eingebracht hatte. Emmeneggers juristische Zurückhaltung und ihre bislang unauffällige Positionierung hinsichtlich politischer und rechtlicher Kontinuität sprechen dabei besonders für sie. Bei der Neubesetzung des Bundesverfassungsgerichts ist es wichtig, parteiübergreifend Kandidaten zu finden, die in der Rechtswissenschaft als neutral und integrativ gelten, was Emmenegger laut aktuellen Medienberichten zutrifft. Dem aktuellen politischen Konsens zufolge wird der Wahlvorschlag durch die Absprachen der Parteien vorbereitet, sodass die Richterwahl keine parteipolitische Polarisierung hervorruft. Durch die Personaldebatte um Emmenegger spiegelt sich auch der größere Trend wider, dass die Richterbesetzungen zunehmend transparenter und offener kommuniziert werden und auf Akzeptanz in breiten Fraktionen abzielen. Zusätzlich ist es für die Gerichtsbarkeit zentral, dass die betreffenden Persönlichkeiten ihre Aufgaben unabhängig und ohne parteipolitische Einflussnahme wahrnehmen – ein Kriterium, das Sigrid Emmenegger laut Recherchen als erfüllt gilt.