Merz und Costa diskutieren über Europas Verteidigung und Wirtschaftskraft

Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) traf sich am Mittwochabend in Berlin mit António Costa, dem Präsidenten des Europäischen Rates, um zentrale Themen wie Verteidigungsbereitschaft und wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit Europas zu besprechen.

10.09.25 21:14 Uhr | 3 mal gelesen

Friedrich Merz wies am Mittwoch darauf hin, wie wichtig es sei, dass die Europäische Union die aktuellen Berichte von Enrico Letta zur Vertiefung des Binnenmarktes und Mario Draghi zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit ernst nimmt. Merz betonte, beide Berichte sollten als Grundlage für die gemeinsame europäische Arbeit dienen. Außerdem sprach er den mehrjährigen Finanzrahmen der EU an, zu dem es einen ausführlichen Vorschlag der EU-Kommission gibt; die Verhandlungen darüber werden die nächsten Jahre prägen. Das Gespräch mit António Costa galt der Vorbereitung auf das informelle Treffen Anfang Oktober in Kopenhagen und das anstehende reguläre Treffen in Brüssel Ende Oktober. Zusätzlich äußerte sich Merz zum israelischen Angriff auf Hamas-Mitglieder in Katar, lobte Katars Vermittlungsrolle und zeigte sich mit Costa einig in der Dringlichkeit eines Waffenstillstands. Merz verurteilte schließlich die russische Verletzung des polnischen Luftraums scharf und stellte klar, dass Deutschland das aggressive Verhalten Russlands zusammen mit den NATO-Verbündeten aufs Schärfste missbilligt.

Merz und Costa besprachen zentrale strategische Herausforderungen für die Europäische Union, darunter die Stärkung der Verteidigungsfähigkeit angesichts zunehmender internationaler Spannungen und die dauerhafte Verbesserung der Wirtschaftskraft Europas. Sie stellten heraus, dass die Vorschläge von Letta und Draghi für einen tieferen Binnenmarkt und eine gestärkte Wettbewerbsfähigkeit wichtige Leitplanken für die zukünftige EU-Politik sind. Im Rahmen des Gesprächs diskutierten sie außerdem aktuelle internationale Konflikte, u.a. den Nahostkonflikt und russische Provokationen an den NATO-Grenzen, wobei sie die Dringlichkeit gemeinsamer europäischer Anstrengungen betonten. Neuere Entwicklungen zeigen, dass sowohl EU-Institutionen als auch mehrere Mitgliedsstaaten angesichts geopolitischer und wirtschaftlicher Herausforderungen ihre Zusammenarbeit verstärken; aktuelle Debatten drehen sich um Reformen der EU-weiten Wirtschaftspolitik und dem Umgang mit neuen militärischen Risiken durch Russland und anhaltende Krisen im Nahen Osten.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Derzeit diskutieren zahlreiche europäische Politiker und Vertreter aus Wirtschaft und Gesellschaft Wege zur Stärkung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit und der Verteidigungsstrategie. Ein Artikel der Süddeutschen Zeitung beleuchtet die Debatte um die EU-Militärausgaben und den Vorschlag, gemeinsame europäische Rüstungsprojekte zu fördern. Die Autoren berichten, wie Präsident Costa und andere EU-Spitzenoffizielle fordern, dass Europa unabhängiger von den USA wird und dafür eigene militärische Kapazitäten und wirtschaftliche Resilienz ausbaut (Quelle: Süddeutsche Zeitung).

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung liefert eine ausführliche Analyse zum neuen EU-Finanzrahmen und weist auf die schwierigen Verhandlungen zwischen den Mitgliedsstaaten hin. Im Artikel werden insbesondere die unterschiedlichen Prioritäten von Nettozahlern und Empfängerländern und die Auswirkungen neuer geopolitischer Krisen auf das Budget betont (Quelle: FAZ).

Der Spiegel befasst sich aktuell mit den Bedrohungen aus Russland und deren Auswirkungen auf die europäische Sicherheit. Der Text geht auf die jüngsten Luftraumverletzungen ein und beschreibt, wie die NATO und EU-Staaten nach gemeinsamen Lösungen für eine verbesserte Luftraumüberwachung und Abschreckung gegenüber Moskau suchen (Quelle: Der Spiegel).

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