Friedrich Merz wies am Mittwoch darauf hin, wie wichtig es sei, dass die Europäische Union die aktuellen Berichte von Enrico Letta zur Vertiefung des Binnenmarktes und Mario Draghi zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit ernst nimmt. Merz betonte, beide Berichte sollten als Grundlage für die gemeinsame europäische Arbeit dienen. Außerdem sprach er den mehrjährigen Finanzrahmen der EU an, zu dem es einen ausführlichen Vorschlag der EU-Kommission gibt; die Verhandlungen darüber werden die nächsten Jahre prägen. Das Gespräch mit António Costa galt der Vorbereitung auf das informelle Treffen Anfang Oktober in Kopenhagen und das anstehende reguläre Treffen in Brüssel Ende Oktober. Zusätzlich äußerte sich Merz zum israelischen Angriff auf Hamas-Mitglieder in Katar, lobte Katars Vermittlungsrolle und zeigte sich mit Costa einig in der Dringlichkeit eines Waffenstillstands. Merz verurteilte schließlich die russische Verletzung des polnischen Luftraums scharf und stellte klar, dass Deutschland das aggressive Verhalten Russlands zusammen mit den NATO-Verbündeten aufs Schärfste missbilligt.
Merz und Costa besprachen zentrale strategische Herausforderungen für die Europäische Union, darunter die Stärkung der Verteidigungsfähigkeit angesichts zunehmender internationaler Spannungen und die dauerhafte Verbesserung der Wirtschaftskraft Europas. Sie stellten heraus, dass die Vorschläge von Letta und Draghi für einen tieferen Binnenmarkt und eine gestärkte Wettbewerbsfähigkeit wichtige Leitplanken für die zukünftige EU-Politik sind. Im Rahmen des Gesprächs diskutierten sie außerdem aktuelle internationale Konflikte, u.a. den Nahostkonflikt und russische Provokationen an den NATO-Grenzen, wobei sie die Dringlichkeit gemeinsamer europäischer Anstrengungen betonten. Neuere Entwicklungen zeigen, dass sowohl EU-Institutionen als auch mehrere Mitgliedsstaaten angesichts geopolitischer und wirtschaftlicher Herausforderungen ihre Zusammenarbeit verstärken; aktuelle Debatten drehen sich um Reformen der EU-weiten Wirtschaftspolitik und dem Umgang mit neuen militärischen Risiken durch Russland und anhaltende Krisen im Nahen Osten.