Marcel Fratzscher, Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), fordert, dass Menschen der Babyboomer-Generation ein verpflichtendes soziales Jahr absolvieren sollen, um zur Stabilität der Sozialkassen beizutragen. Während die Generation Z zunächst davon ausgenommen werden solle, liege die Verantwortung laut Fratzscher bei den Boomer-Jahrgängen, da diese für demografische und gesellschaftspolitische Herausforderungen mitverantwortlich seien. In aktuellen Debatten wird dieser Vorstoß kontrovers diskutiert: Kritiker sehen die Aussage als pauschalisierend und schwer umsetzbar, während andere Experten auf die Dringlichkeit nachhaltiger Reformen des Sozialstaats angesichts des demografischen Wandels hinweisen. Neue Studien und Kommentarspalten zeigen, dass Freiwilligkeit, flexible Modelle und gesellschaftlicher Konsens oft bevorzugte Alternativen zu einer verordneten Dienstpflicht sind. In vergleichbaren europäischen Ländern wie Frankreich und Österreich gibt es Pilotprojekte und Diskussionen über ein Senioren-Engagement, die bislang aber meist auf Freiwilligkeit setzen.