Deutsche Eisen- und Stahlexporte schwächeln weiter

Die deutschen Ausfuhren von Eisen, Stahl und entsprechenden Produkten in die USA beliefen sich zwischen Januar und August 2025 auf rund 2,5 Milliarden Euro – ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr.

heute 08:52 Uhr | 65 mal gelesen

Irgendwie hat sich da was verschoben. Während deutsche Exporteure sonst stets mit Wachstum rechnen durften, ist ausgerechnet bei den Eisen- und Stahlexporten in die Vereinigten Staaten die Luft ein wenig raus: 2,3 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, berichtet Destatis nüchtern. Interessant ist, dass dieser Rückgang im US-Geschäft noch moderater ausfällt als bei den gesamten deutschen Eisen- und Stahlexporten. Insgesamt sank das Exportvolumen nämlich um 4,8 Prozent auf jetzt 39,9 Milliarden Euro – laut Statistik der niedrigste Stand seit 2021. Betrachtet man das Ranking: 6,2 Prozent gingen immerhin in die USA, womit sie auf Rang 6 der wichtigsten Abnehmerländer stehen. Aber das meiste landet weiter in der EU, mit Polen an der Spitze – ein bisschen überraschend vielleicht, vor Frankreich und den Niederlanden. Insgesamt waren die US-Amerikaner auch 2024 nicht der Hauptabnehmer, sondern mussten sich mit dem fünften Platz und gut 3,8 Milliarden Euro begnügen. Auf der Importseite sieht die Sache ähnlich nüchtern aus: Deutschland holte von Januar bis August Eisen und Stahl für 34,0 Milliarden Euro ins Land, 2,7 Prozent weniger als zuvor. Die Herkunft überrascht kaum: Italien an der Spitze, gefolgt von Österreich und China. Ein kurzer Schlenker zum Aluminium: Export und Import legten beim Wert leicht zu, aber die Mengen blieben im Prinzip gleich oder waren sogar rückläufig. Ebenso wie beim Stahl spielt die EU auch bei Aluminium die klare Hauptrolle beim Handel – auch das ein bisschen vorhersehbar, aber nicht unwichtig.

Die deutschen Eisen- und Stahlaustauschströme mit den USA bleiben, trotz leichter Rückgänge, auf relativ hohem Niveau – jedenfalls im Vergleich zum Gesamteinbruch des Sektors. Unter den wichtigsten Export- und Importpartnern dominieren weiterhin enge Nachbarn in der EU, während die USA zwar präsent, aber kein entscheidender Akteur sind. Interessant ist 2025 vor allem das Abbremsen der Im- und Exporte insgesamt bei Eisen, Stahl und Aluminium vor dem Hintergrund konjunktureller Abkühlungen, geopolitischer Unsicherheiten und steigender Kosten für Energie und Produktion. Aktuell berichten mehrere große Medienhäuser und Branchenportale von einer beginnenden Erholung der Industrieproduktion und Lieferketten, wenngleich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft weiterhin gedämpft bleibt. Die Kombination aus geringerer Nachfrage und einer zähen Energiewende drückt vor allem auf traditionelle Industriezweige wie die Stahl- sowie Aluminiumbranche. Auch werden Stimmen lauter, die auf eine stärkere Förderung alternativer Produktionsverfahren und auf eine Ausweitung internationaler Handelsabkommen drängen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.

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