Deutsche Wirtschaft: Aufschwung lässt weiter auf sich warten

Die Zuversicht in den Chefetagen deutscher Unternehmen hat zuletzt erneut Risse bekommen.

17.12.25 10:11 Uhr | 22 mal gelesen

Gerade erschienen – und schon werfen die neuen Zahlen des Ifo-Geschäftsklimaindexes einen grauen Schatten auf die Hoffnung der Wirtschaftsforscher. Im Dezember fiel der Index auf ernüchternde 87,6 Zähler, leicht weniger als im November, als noch 88,0 Punkte notiert wurden. Eine Überraschung? Durchaus, schließlich setzten viele Analysten tapfer auf eine kleine Trendwende nach oben. Stattdessen mischen sich Skepsis und Zurückhaltung unter die Jahresabschlüsse vieler Unternehmen. Besonders bemerkenswert: Die Blicke aufs erste Halbjahr 2026 sind eher betrübt, fast wie der deutsche Winterhimmel – dick bewölkt und ungemütlich. Nimmt man das verarbeitende Gewerbe unter die Lupe, ist die Abwärtsbewegung kaum übersehbar. Fast alle Branchen schieben sich näher an die Klippe der Unsicherheit: Erwartung trüb, Urteile leicht verbessert – immerhin ein minimaler Hoffnungsschimmer. Interessant (aber nicht unbedingt erfreulich): Die Auftragslage sackt weiter ab, Produktionsdrosselungen stehen auf dem Plan. Auch im Dienstleistungssektor trübte sich die Stimmung – mit der überraschenden Ausnahme der Gastronomie, die offenbar einen goldenen Dezember hingelegt hat. Ansonsten: Rückgänge wohin man schaut, Unzufriedenheit macht sich breit. Dasselbe Spiel im Handel: Das Weihnachtsgeschäft, das so mancher Einzelhändler dringend gebraucht hätte, ließ Wünsche offen. Im Bau bleibt alles beim alten – düstere Gegenwart, aber immerhin ein Hauch Optimismus für die Zukunft schwingt mit. Es scheint fast, als würde sich das Jahr 2024 mit einem spürbaren Kater verabschieden. Nur: Ob der im neuen Jahr verschwindet, bleibt ungewiss.

Das Ifo-Geschäftsklima und damit das Barometer für die Wirtschaftsstimmung in Deutschland ist zum Jahresende 2024 weiter gesunken. Hauptgründe sind die anhaltende Schwäche der Industrie, hohe Energiepreise, zähe globale Nachfrage und Unsicherheiten in Bezug auf geopolitische Entwicklungen – viele Unternehmen verschieben Investitionen oder halten sich mit Neueinstellungen zurück. Während die Gastronomie von einem starken Dezember profitierte (wo kommt so etwas her – Nachholeffekte? oder einfach das Bedürfnis, sich nach schwierigen Zeiten etwas zu gönnen?), sind die Ausblicke ansonsten eher trist; Hoffnungspunkte könnten die erwarteten Zinssenkungen und eine mögliche Belebung der Exporte im späteren Jahresverlauf sein.

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