Deutscher Export mit zaghafter Erholung – China bleibt Problemzone

Deutschlands Exporte zeigen endlich wieder ein leichtes Plus, doch der Handel mit China hinkt hinterher.

heute 08:29 Uhr | 23 mal gelesen

Mal ein Lichtblick, zumindest auf den ersten Blick: Deutschlands Exportwirtschaft hat sich im September ein wenig erholt. Das Statistische Bundesamt meldete am Freitag, dass der exportierte Warenwert gegenüber August um 1,4 Prozent angestiegen ist – ein kleiner Sprung nach oben, wenn auch kein Befreiungsschlag. Die Einfuhren legten sogar noch um 3,1 Prozent zu. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das ein Exportzuwachs von 2,0 Prozent und einen Importanstieg von 4,8 Prozent. Insgesamt wurden im September überraschend hohe 131,1 Milliarden Euro ins Ausland ausgeführt und 115,9 Milliarden Euro eingeführt. Daraus ergibt sich eine Handelsbilanz mit leicht geschmälertem Überschuss, aber immer noch stattlichen 15,3 Milliarden Euro. Schaut man genauer hin, eröffnet sich ein differenziertes Bild: In die EU gingen Waren im Wert von 74,3 Milliarden Euro, Exporte stiegen hier deutlich (+2,5 Prozent), und insbesondere der Handel mit den Nicht-Euro-Ländern zog spürbar an. Im Hinblick auf sogenannte Drittstaaten – also Länder außerhalb der EU – stagnierte der Export, während die Importe kräftig anzogen. Die USA blieben wichtigster Abnehmer deutscher Produkte (12,2 Milliarden Euro), und erstmals nach monatelangem Rückgang stieg auch der Export in die Vereinigten Staaten wieder. Ironischerweise lag er aber gegenüber September 2024 noch deutlich darunter (minus 14 Prozent). Anders sieht es mit dem Geschäft nach China aus: Schwach. Während die Exporte zum Partner im Osten um 2,2 Prozent sanken, wuchsen die Einfuhren aus China weiter – ein Missverhältnis, das Fragen aufwirft. Auch die Handelsbeziehungen mit Russland bleiben angespannt: Die Exporte stecken auf niedrigem Niveau fest, die Importe sinken weiter. In absoluten Zahlen sieht es auf den ersten Blick besser aus: Nominal – also ohne saisonale Bereinigung – lagen die Ausfuhren sogar bei 137,5 Milliarden Euro, was immerhin einen Anstieg von 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Doch unter der Oberfläche zeigen sich die bekannten Unsicherheiten: Schwächelndes China-Geschäft auf der einen Seite, auf der anderen eine vorsichtige Erholung in Europa und den USA. So bleibt – wie so oft in der deutschen Exportgeschichte – ein ambivalentes Bild.

Im September legten die deutschen Exporte endlich einmal wieder spürbar zu, auch wenn die Einfuhren sogar noch kräftiger stiegen. Zwar wächst die Nachfrage aus der EU und den USA wieder, aber besonders der Außenhandel mit China macht weiter Sorgen: Die Exporte nach China sind rückläufig, während die Importe aus dem Land anziehen. Viele Experten sehen hierin ein anhaltendes Ungleichgewicht, das strukturelle Risiken birgt. Ein auffälliges Detail: Der Exportüberschuss schrumpft im Vergleich zu früheren Jahren – möglicherweise ein kleiner Fingerzeig auf langfristige Veränderungen im deutschen Handelsmodell. Laut aktuellen Berichten, etwa im "Spiegel" und der "FAZ", sind insbesondere die deutsche Automobilbranche sowie der Maschinenbau von der China-Schwäche betroffen. Politisch schlägt das Thema weiter hohe Wellen, denn die Balance zwischen wirtschaftlicher Unabhängigkeit und internationaler Verflechtung bleibt heikel. Insgesamt bleibt die Stimmung verhalten – die Wirtschaft atmet durch, aber von Entwarnung will kaum jemand sprechen.

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