Deutschland schiebt erstmals wieder Straftäter nach Syrien ab

Zum ersten Mal seit über zehn Jahren hat Deutschland einen verurteilten Syrer in sein Heimatland abgeschoben.

heute 12:00 Uhr | 18 mal gelesen

Laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung wurde am vergangenen Dienstag ein Syrer, der wegen Verbrechen wie schwerem Raub, Körperverletzung und Erpressung verurteilt worden war, nach Damaskus gebracht. Bemerkenswert ist: Seit dem Beginn des syrischen Bürgerkriegs im Jahr 2011 galten Rückführungen dorthin als ausgeschlossen – aus nachvollziehbaren Gründen. Der Mann, geboren 1988, lebte bereits mehrere Jahre hierzulande und saß in Nordrhein-Westfalen im Gefängnis. Seine Abschiebung – laut den Informationen per Linienflug durchgeführt – markiert eine rote Linie, die viele für längst unüberwindbar hielten. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt hat das Vorgehen verteidigt und erneut den Anspruch betont, kriminelle Ausländer auszuschließen: "Straftäter müssen unser Land verlassen. Wir stehen für Konsequenz und einen klaren Kurs gegenüber Gefährdern." Ganz ehrlich: So eine Nachricht löst mindestens ein Stirnrunzeln aus, vielleicht mehr.

Erstmals seit dem Ausbruch des syrischen Bürgerkriegs hat Deutschland einen syrischen Straftäter nach Syrien abgeschoben, was einen politischen und humanitären Tabubruch darstellt. Der Mann, der in NRW wegen schwerer Straftaten einsaß, wurde laut Medien unter strengen Sicherheitsmaßnahmen nach Damaskus überstellt. Diese Entscheidung hat eine breite Debatte darüber ausgelöst, wie mit straffällig gewordenen Ausländern und Abschiebungen in unsichere Herkunftsländer künftig verfahren werden sollte; Menschenrechtsorganisationen kritisieren den Schritt als riskant und möglicherweise völkerrechtswidrig. Nach Recherchen verschiedener Zeitungen gibt es zudem Hinweise auf politischen Druck aus Teilen der Union und eine verstärkte Diskussion über eine Änderung der bisherigen Rückführungspolitik – insbesondere bei Straftätern. Internationale Organisationen wie UNHCR warnen jedoch weiterhin vor den Gefahren für abgeschobene Rückkehrer in Syrien, wo Folter, Haft und politisch motivierte Verfolgung nach wie vor dokumentiert werden. Die Bundesregierung betonte zwar, Einzelfallprüfungen durchführen zu wollen, doch bleibt unklar, ob weitere Abschiebungen nach Syrien geplant sind – was angesichts der Sicherheitslage eine heikle Gratwanderung darstellt.

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