Laut Mitteilung des Ifo-Instituts ist der Geschäftsklimaindex im August auf 89,0 Punkte gestiegen – nach 88,6 Zählern im Vormonat. Experten hatten eine noch geringere Erholung erwartet. Verantwortlich für den Anstieg sind vor allem optimistischere Unternehmensprognosen, auch wenn die aktuelle wirtschaftliche Situation insgesamt etwas schlechter bewertet wurde. Besonders im Verarbeitenden Gewerbe ist die Stimmung weiter zurückhaltend; die laufenden Geschäfte und die Aussichten für die Zukunft wurden beide geringfügig schwächer eingeschätzt, wobei sich bei den Aufträgen weiterhin kaum eine Belebung zeigt. Im Gegensatz dazu konnten Hersteller von Investitionsgütern deutlich optimistischer in die Zukunft blicken. Im Bereich Dienstleistungen hat sich die Bewertung der gegenwärtigen Situation zwar verbessert, die Einschätzung für die kommenden Monate jedoch verschlechtert. Gerade in Architektur- und Ingenieurbüros legte das Geschäftsklima zu. Der Handel meldet hingegen ein rückläufiges Geschäftsklima überwiegend wegen schleppendem Geschäftsverlauf, wobei die Erwartungen weniger pessimistisch ausfielen als zuletzt. Im Baugewerbe schwächte sich das Stimmungsbild nach längerer Stabilität etwas ab – Unzufriedenheit mit der momentanen Lage überwog, bei der Perspektive entwickelte sich jedoch ein leichter Optimismus.
Neben der erwähnten Ifo-Umfrage haben sich in den letzten Tagen mehrere Stimmen aus Wirtschaft und Politik zur aktuellen Lage geäußert. Zwar zeigen sich positive Impulse durch bessere Geschäftserwartungen in einigen Branchen, die deutsche Konjunkturerholung bleibt jedoch insgesamt schwach. Hohe Energiepreise, eine anhaltende Unsicherheit auf den internationalen Märkten sowie Zurückhaltung bei privaten und staatlichen Investitionen beeinflussen das Geschäftsklima weiterhin stark. Der ifo-Präsident Clemens Fuest betonte in aktuellen Interviews die Notwendigkeit für strukturelle Reformen, damit Deutschland international wettbewerbsfähiger bleibt. Zudem wird aus Regierungskreisen diskutiert, wie Digitalisierungsprojekte, Bürokratieabbau und eine gezielte Förderung von Innovationen schneller vorangetrieben werden können, um das Wachstum zu stärken. Die neuesten Berichte zeigen, dass vor allem kleine und mittelständische Unternehmen angesichts einer unklaren Auftragssituation weiterhin zögerlich in die Zukunft blicken und das Konsumklima belastet bleibt.