Deutschland und Kanada setzen auf strategische Rohstoffpartnerschaft

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und Kanadas Premierminister Mark Carney planen eine enge Kooperation im Bereich kritischer Rohstoffe. Im Mittelpunkt steht eine neue Absichtserklärung, die am Dienstagvormittag veröffentlicht wird.

26.08.25 06:30 Uhr | 3 mal gelesen

Laut Angaben von POLITICO, das sich auf die Beratungsfirma Adelphi bezieht, beinhaltet die gemeinsam geplante Erklärung zwischen Deutschland und Kanada fünf zentrale Prioritäten. Adelphi unterstützt die Bundesregierung im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums bei ihrer Energiepartnerschaft mit Kanada. Ziel der Zusammenarbeit ist es, die Handelsbeziehungen entlang der Rohstoff-Wertschöpfungskette zu intensivieren und besonders Technologien zur Verarbeitung, Veredelung und zum Recycling von Rohstoffen zu fördern. Der Fokus liegt dabei auf Ressourcen wie Lithium, Seltene Erden, Kupfer, Wolfram, Gallium, Germanium und Nickel, die Kanada liefern kann und die Deutschland dringend benötigt – auch um unabhängiger von China zu werden. Weitere Maßnahmen umfassen die Vereinfachung öffentlicher Investitionen für kritische Rohstoffprojekte, zusätzliche Impulse für private Investitionen sowie eine verbesserte Koordination und Förderung strategisch wichtiger Projekte über internationale Plattformen. Darüber hinaus sollen deutsch-kanadische Handels- und Forschungskooperationen – auch unter Einbindung indigener Partner – gezielt ausgebaut werden.

Die Vereinbarung zwischen Deutschland und Kanada ist ein bedeutender Schritt, um die Versorgung mit kritischen Rohstoffen langfristig zu sichern und die wirtschaftliche Unabhängigkeit von Ländern wie China zu stärken. Das Abkommen betont nicht nur die Bedeutung von Handels- und Forschungskooperationen, sondern setzt auch explizit auf nachhaltige Technologien und soziale Verantwortung, indem indigene Gruppen bei der Entwicklung von Projekten eingebunden werden sollen. Im internationalen Kontext steht diese Partnerschaft gemäß aktuellen Berichten vor dem Hintergrund einer verstärkten globalen Konkurrenz um Metalle und Mineralien, die für die Energiewende und Schlüsseltechnologien wie E-Mobilität oder erneuerbare Energien unverzichtbar sind. Weitere Informationen zeigen, dass Kanada bereits mehrere Rohstoffprojekte für deutsche Abnehmer vorbereitet und die Bundesregierung plant, sich aktiv an neuen internationalen Rohstoffallianzen zu beteiligen. Damit wird die Partnerschaft ein zentraler Baustein für Europas Strategie zur Diversifizierung der Rohstofflieferungen.

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Laut FAZ steht die neue Rohstoffpartnerschaft zwischen Deutschland und Kanada in engem Zusammenhang mit den wachsenden geopolitischen Herausforderungen beim Zugang zu seltenen Metallen, wobei insbesondere der Ausbau von Green-Tech-Branchen durch gesicherte Materialzufuhr gestärkt werden soll und die Einbindung indigener Gemeinden als zentrales Anliegen betont wird. Quelle: FAZ

Die Süddeutsche Zeitung hebt die Bedeutung der transatlantischen Kooperation hervor, da angesichts globaler Lieferkettenkrisen alternative Versorgungsquellen wichtiger werden; Deutschland wolle mit Kanada gezielt in die Wertschöpfung von Lithium und seltenen Erden investieren, um kritische Branchen wie die Automobilindustrie abzusichern. Quelle: Süddeutsche Zeitung

Spiegel Online berichtet, dass die Friktionen mit China und zunehmende Engpässe bei strategischen Metallen die Bedeutung des neuen Abkommens unterstreichen, wobei Deutschland zugleich Wert darauf legt, Menschenrechte und Umweltstandards bei kanadischen Rohstoffprojekten stärker zu fördern und die Forschung voranzutreiben. Quelle: Spiegel Online

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