Leichter Zuwachs bei mobilen Bordellen in Niedersachsen registriert

Die Anzahl der an den Straßen Niedersachsens betriebenen mobilen Bordelle ist im laufenden Jahr marginal angestiegen.

26.08.25 06:31 Uhr | 3 mal gelesen

Laut einer Recherche der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) bei sämtlichen niedersächsischen Landkreisen und kreisfreien Städten beträgt die Zahl der sogenannten Lovemobile derzeit 66. Im Vergleich dazu lag der Wert 2024 bei etwa 61 und 2023 bei ungefähr 68. Ein Großteil dieser mobilen Bordelle ist in drei Landkreisen konzentriert: In der Region Hannover sind 26 Fahrzeuge angemeldet, gefolgt vom Heidekreis mit 19 und dem Landkreis Oldenburg mit 12. Darüber hinaus existieren kleinere Bestände in den Landkreisen Harburg (6), Hildesheim (2) und Stade (1). Die statistische Erfassung der Lovemobile hängt von der Art der Nutzung ab: Während gewerbliche Betreiber eine Genehmigung nach dem Prostituiertenschutzgesetz benötigen und daher offiziell registriert werden, genügt Sexarbeiterinnen, die ein eigenes Wohnmobil verwenden, eine allgemeine Anmeldung, weshalb diese nicht zwangsläufig in die Statistik einfließen.

Die Zahl der in Niedersachsen offiziellen registrierten Lovemobile ist in den letzten Jahren leicht geschwankt: Nach einem Rückgang von 68 (2023) auf 61 (2024) wurde nun wieder ein Anstieg auf 66 erfasst. Fachleute weisen darauf hin, dass die tatsächliche Anzahl wahrscheinlich höher liegt, da private Nutzung oder andere Betriebsformen nicht immer in die offiziellen Statistiken eingehen. In den Landkreisen selbst wird die Situation unterschiedlich gehandhabt – vielerorts bestehen Diskussionen um Kontrollen, rechtliche Grauzonen und den Schutz der dort tätigen Sexarbeiterinnen. Die Umsetzung des Prostituiertenschutzgesetzes, die kommunalen Regelungen und die fortlaufende gesellschaftliche Debatte rund um Prostitution beeinflussen die Entwicklung und Regulierung von Lovemobilen maßgeblich. In Medienberichten werden auch Themen wie die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Sexarbeiterinnen, Sicherheitsaspekte sowie soziale Unterstützungsangebote angesprochen. Weiterhin weisen Experten darauf hin, dass digitale Angebote verstärkt traditionelle mobile Formen der Prostitution ergänzen oder verdrängen, wodurch sich die Situation regional unterschiedlich entwickelt.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

1. In einem aktuellen Artikel der Süddeutschen Zeitung wird thematisiert, wie sich Sexarbeit in Deutschland nach der Einführung des Prostituiertenschutzgesetzes verändert hat: Trotz Regulierung ist die Zahl der offiziell angemeldeten Sexarbeiterinnen rückläufig, da viele den bürokratischen Aufwand scheuen oder in die Illegalität abdriften. Experten fordern daher vereinfachte Zugänge und intensiveren Schutz, während die Politik von mehr Kontrolle spricht, aber selbst Lücken im Gesetz benennt. Die Autor:innen beleuchten auch, wie sich das Berufsbild in digitalen Raum verschiebt und wie mobile Angebote wie Lovemobile zunehmend durch Internetplattformen ergänzt werden (Quelle: Süddeutsche Zeitung).

2. Die Zeit setzt sich in einem umfassenden Beitrag kritisch mit den Auswirkungen mobiler Prostitution auseinander: Im Fokus stehen dabei die regionalen Unterschiede in der Regulierung, die wirtschaftliche Unsicherheit vieler Sexarbeiterinnen sowie die Herausforderungen durch zunehmende Kontrolle und Stigmatisierung. Zusätzlich wird diskutiert, welche Maßnahmen Kommunen und Hilfsorganisationen ergreifen, um die Sicherheit und Gesundheit von Menschen in der Sexarbeit zu gewährleisten, insbesondere im ländlichen Raum (Quelle: Die Zeit).

3. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) analysiert in einer tiefgehenden Recherche den Wandel des Marktes für Sexarbeit nach der Corona-Pandemie: Es wird deutlich, dass flexible Arbeitsmodelle und neue Wege der Kontaktaufnahme, beispielsweise Online-Services, für viele zunehmend attraktiver werden als traditionelle Formen der Prostitution auf der Straße oder im Lovemobil. Das führt zu Unsicherheiten für Ordnungsämter und einen erhöhten Aufwand bei der Überwachung, während Beratungsstellen fordern, die soziale Absicherung und den Zugang zu Hilfeleistungen zu verbessern (Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung).

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