Dienstleistungspreise steigen im zweiten Quartal 2025 deutlich an

Im zweiten Quartal 2025 lagen die Dienstleistungspreise in Deutschland um 2,1 Prozent über dem Vorjahreswert.

heute 08:22 Uhr | 16 mal gelesen

Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sind die Erzeugerpreise für Dienstleistungen im zweiten Quartal 2025 gegenüber dem ersten Quartal um 0,3 Prozent gestiegen. Diese Entwicklung ist hauptsächlich auf höhere Personal-, Material- und Energiekosten in vielen Segmenten zurückzuführen. Im Bereich Verkehr und Lagerei fiel der Anstieg mit 1,6 Prozent moderat aus, wobei besonders die Post-, Kurier- und Expressdienste mit 4,7 Prozent deutlich zulegten – bedingt durch Preisanpassungen zum Jahresanfang. Energiepreise, Engpässe bei Laderaum und wachsende Personalkosten sorgten auch bei der Lagerung (+2,8 %) und dem Straßengüterverkehr (+2,4 %) für Preissteigerungen. Im Gegensatz dazu sanken die Preise für die Güterbeförderung per See- und Küstenschiff um 7,2 Prozent zum Vorjahr, ausgelöst durch eine geringere Nachfrage auf der Route zwischen Deutschland und Asien sowie fallende Preise für nachgelagerte Speditionen (-2,6 %). Der Wirtschaftsbereich Information und Kommunikation verzeichnete einen leichten Anstieg von 1,3 Prozent, wobei insbesondere Software (+2,5 %) sowie IT-Beratung und -Support (+1,9 %) betroffen waren, ausgelöst durch gestiegene Gemeinkosten und Löhne. Die leitungsgebundene Telekommunikation wurde um 1,9 Prozent teurer, während drahtlose Angebote lediglich um 0,3 Prozent anzogen. Im Grundstücks- und Wohnungswesen erhöhten sich die Preise um 2,1 Prozent, am stärksten bei Vermittlung und Verwaltung von Immobilien (+2,5 %), was durch gestiegene Immobilienpreise begünstigt wurde. Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen verteuerten sich um 2,2 Prozent, wobei technische Untersuchungsleistungen (+3,5 %) und Rechtsberatung (+3,4 %) besonders hervortraten, getrieben von allgemeinen Kostensteigerungen. Verwaltungs- und Unterstützungsdienste meldeten mit 3,4 Prozent den kräftigsten Preisanstieg aller Dienstleistungsbranchen, wobei Reinigungsleistungen (+5,0 %) und die befristete Überlassung von Arbeitskräften (+4,0 %) am stärksten beeinflusst wurden – besonders durch Lohnerhöhungen und Schwierigkeiten bei der Fachkräftegewinnung.

Die Dienstleistungspreise in Deutschland stiegen im zweiten Quartal 2025 gegenüber dem Vorjahreszeitraum im Schnitt um 2,1 Prozent, wobei der Anstieg entscheidend von Kostensteigerungen bei Personal, Material und Energie geprägt war. Während in der Logistik und Immobilienwirtschaft auch strukturelle Faktoren wie Engpässe oder hohe Immobilienpreise eine Rolle spielten, sorgten Tariferhöhungen und Fachkräftemangel in Verwaltungs- und Reinigungsdienstleistungen für besonders hohe Teuerungsraten. Aktuelle Marktberichte und Analysen zeigen zudem, dass Unsicherheiten bei Energiekosten und geopolitische Entwicklungen, wie Spannungen im Asienhandel oder Lieferkettenprobleme, die Preisentwicklung bei bestimmten Dienstleistungssektoren weiterhin beeinflussen – insbesondere durch volatile Preise im Transportwesen und steigende Kosten in energieintensiven Branchen. Im Juni 2025 konzentrieren sich Politik und Wirtschaft auch auf die Auswirkungen von Arbeitskräftemangel und Digitalisierung als zusätzliche Kostentreiber in den Dienstleistungsmärkten.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

1. Laut einem aktuellen Artikel auf spiegel.de ist die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal 2025 weiter unter Inflationsdruck geraten, wobei vor allem Dienstleistungsunternehmen steigende Inputkosten für Energie und Personal zu verzeichnen hatten und viele Unternehmen ihre Preise anpassen mussten, um profitabel zu bleiben. Außerdem berichten Unternehmen von Herausforderungen durch neue regulatorische Vorgaben, die teils zu kurzfristigen Preissteigerungen führten. Die anhaltenden Probleme in der globalen Logistik wirken sich laut dem Bericht weiterhin negativ auf die Entwicklung der Preise in mehreren Lieferketten-intensiven Dienstleistungssektoren aus. Quelle: Spiegel

2. Die faz.net betont in einem ausführlichen Beitrag, dass die Nachfrage nach Arbeitskräften im Dienstleistungsbereich, insbesondere in den Bereichen Logistik und technische Dienstleistungen, aktuell ihren Höchststand seit mehreren Jahren erreicht hat, was insbesondere kleinere Unternehmen zu Preiserhöhungen zwingt. Gleichzeitig belasten steigende Energiepreise und die zunehmenden Kosten für Digitalisierung und Cybersicherheit viele mittelständische Dienstleister. Der Artikel hebt hervor, dass zahlreiche Branchenverbände im Sommer 2025 vor weiter anhaltendem Preisdruck im Dienstleistungssektor warnen. Quelle: FAZ

3. Auf sueddeutsche.de zeigt eine lange Analyse, dass neben den bekannten Kostentreibern auch die Neuverhandlung großer Tarifverträge und der Ausbau von Home-Office-Angeboten zusätzliche Kostenfaktoren sind, die sich je nach Branche unterschiedlich auf die Endpreise der Dienstleistungen auswirken. Der Bericht stellt fest, dass große Anbieter Preissteigerungen besser abfedern können als kleinere Unternehmen, deren Kunden zunehmend mit höheren Preisen konfrontiert werden. Abschließend wird darauf hingewiesen, dass die wirtschaftlichen Unsicherheiten bezüglich Energie, Arbeitsmarkt und internationaler Handelspolitik auch in den kommenden Quartalen für Volatilität bei den Dienstleistungspreisen sorgen könnten. Quelle: Süddeutsche Zeitung

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