Drohnen über kritischer Infrastruktur: Innenminister fordern mehr Schutz

Immer mehr Drohnensichtungen bereiten den deutschen Innenministern Sorge – vor allem, wenn die unbemannten Flugobjekte sensible Bereiche überfliegen. Ein vertrauliches Papier zeigt, wie ernst die Situation eingeschätzt wird.

heute 07:04 Uhr | 16 mal gelesen

Drohnen: Man kennt sie mittlerweile aus Freizeitparks, Hochzeitsvideos und sogar aus der Landwirtschaft. Kein Wunder, dass ihre Präsenz im Alltag rasant zugenommen hat. Doch laut einem aktuellen – bislang unveröffentlichten – Beschluss der Innenministerkonferenz schlagen nun die Alarmglocken, wie die 'Süddeutsche Zeitung' berichtet. Besonders kritisch: die Häufung von Drohnenflügen über sicherheitssensiblen Orten wie Häfen, Flughäfen oder Branchen der Verteidigungsindustrie. Dort sieht man nicht mehr bloß kurz angebundene Hobbyflieger, sondern potenzielle Risiken für öffentliche Sicherheit und sogar für die staatlichen Interessen. Das jüngst errichtete gemeinsame Drohnenabwehrzentrum von Bund und Ländern reicht den Ländern offenbar nicht. Im Gegenteil: Die Ressorts drängen auf eine konsequentere Strategie. Ihr Appell ist klar formuliert – gerade angesichts der instabilen geopolitischen Lage: Alle Kräfte bündeln, standfest bleiben, bevor die Lage aus dem Ruder läuft. Bis Juni erwartet man vom Bund einen konkreten, einheitlichen Plan; die Zuständigkeiten von Bundeswehr, Polizei und anderen Behörden sollen exakt festklopft werden – klar abgegrenzt, damit niemand wie die sprichwörtliche Katze um den heißen Brei schleicht. Ein anderes Thema bleibt bislang eine Baustelle: Der Informationsfluss zwischen den Behörden. Selbstverständlich fragt man sich, wer denn da eigentlich mit den ferngesteuerten Geräten unterwegs ist. Die Konferenz schlägt deshalb die Einrichtung einer zentralen Datei vor – ein Fahndungsregister für Drohnenpiloten, sozusagen. Ziel: Muster erkennen, Mehrfachtäter aufspüren, und das Hin und Her zwischen Ermittlern minimieren. Ob das die Sicherheit wirklich merklich erhöht? Nun, Zweifel sind erlaubt. Aber immerhin reden wir endlich drüber.

Die deutschen Innenminister schauen mit wachsender Nervosität auf die steigende Zahl von Drohnenüberflügen, insbesondere über kritischer Infrastruktur. Seit Anfang des Jahres werden Drohnenvorfälle in bislang unbekanntem Ausmaß registriert – eine Entwicklung, die nicht nur auf mutmaßliche Hobbyaktivitäten, sondern zunehmend auf gezielte Ausspähversuche und potenzielle Sabotageakte hindeutet. Von der Schaffung eines flächendeckenden Drohnenabwehrsystems bis hin zur Einrichtung einer bundesweiten Täterdatei sind verschiedenste Maßnahmen im Gespräch, doch die Abstimmung zwischen Bund und Ländern läuft bislang zäh, wie Sicherheitsexperten kritisieren. Hinzu kommt, dass sich Cybersicherheit und physische Drohnenabwehr immer stärker verzahnen müssen – ein Aspekt, den verschiedene Berichte auf t3n.de, Spiegel.de und dw.com gerade erst herausgestellt haben. Internationale Beispiele wie Großbritannien oder Israel zeigen, dass ganzheitliche Ansätze einschließlich KI-gestützter Überwachung und Signalstörer zu den aktuell effektivsten Strategien gehören. Gleichwohl bleibt die Sorge, dass technologische Abwehrmaßnahmen allein nie ganz ausreichen – menschliche Wachsamkeit, rechtliche Klarheit und schnelle Reaktionsfähigkeit bleiben gefragt.

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