Ostdeutsche Wirtschaft zeigt AfD die kalte Schulter

Die Mehrheit der ostdeutschen Wirtschaftsverbände hält Abstand zur AfD – Kontakte oder Austausch? So gut wie ausgeschlossen.

heute 07:18 Uhr | 16 mal gelesen

Laut einer Befragung des "Handelsblatts" unter zentralen Wirtschaftsverbänden Ostdeutschlands halten diese fast ausnahmslos Distanz zur AfD. Gespräche, lockere Treffen oder irgendeine Form von offizieller Kommunikation mit Funktionären der Partei bleiben laut selbiger so gut wie vollständig aus. In Sachsen-Anhalt zeigt sich der Verband AWSA minimal gesprächsoffener, allerdings nur unter der Prämisse, dass ein Austausch innerhalb der freiheitlich-demokratischen Grundordnung stattfindet, wie Präsident Marco Langhof erklärt. Dort gehe es um die Bedingungen für wirtschaftliches Arbeiten, nicht um Parteipolitik. Andere Verbände, etwa aus Thüringen und Berlin/Brandenburg, sind da deutlicher: Hartmut Koch vom VWT kritisiert die AfD als eine Partei, die meist nur Probleme aufzeigt, aber keine praktikablen wirtschaftlichen Lösungen anbietet. Die Vorschläge der AfD zur Wirtschaft blieben laut Koch unkonkret oder schlicht abwesend. Auch der Berliner-Brandenburger Verband (UVB) hält nichts von Kooperationen, insbesondere wegen der wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Ansichten der AfD – Verbandssprecher Carsten Brönstrup empfindet das Wirtschaftsprogramm der Partei gar als "gefährlich" für die Unternehmen und kritisiert zudem das "Menschenbild" der Partei scharf. Zusammenarbeit? Null.

Ostdeutsche Wirtschaftsverbände meiden die AfD weitgehend und lehnen einen politischen Austausch mit der Partei ab, wie eine aktuelle Umfrage des 'Handelsblatts' zeigt. Abgesehen von der AWSA in Sachsen-Anhalt, die unter spezifischen demokratischen Bedingungen gesprächsbereit wäre, verweigern nahezu alle anderen Verbände Dialog oder Kooperation – oftmals auch aus inhaltlicher Skepsis: Die AfD gelte als Partei, die weder wirtschaftliche Lösungen präsentiere noch für wirtschaftsorientierte Politik stehe. Nach neueren Berichten (Stand Juni 2024) verstärkt sich diese Distanz sogar noch: Die aktuelle Debatte um den Einfluss der AfD auf den Wirtschaftsstandort Ostdeutschland flammt erneut auf. Führende Stimmen aus der Wirtschaft warnen verstärkt vor den ökonomischen und gesellschaftlichen Risiken einer Zusammenarbeit mit der AfD und heben hervor, dass eine zunehmende Radikalisierung potenziell Investitionen und Innovationen gefährde. In mehreren Quellen zeigen Unternehmen und Verbände, wie Verkaufszahlen etwa im Tourismus infolge von rechtsextremem Ruf und Unsicherheiten bereits jetzt leiden, besonders in Regionen mit hoher AfD-Präsenz. Fachleute diskutieren, ob eine zu starke Verflechtung mit extremen politischen Positionen sogar den eigentlich dringend benötigten Zuzug von Fachkräften bremsen könnte – speziell aus dem Ausland.

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