Einkaufen in Deutschland: KI-Agenten und Gesichtserkennung treiben den Wandel voran

In deutschen Geschäften wird das Bezahlen immer digitaler – und die Vorstellung, mit künstlicher Intelligenz einzukaufen oder sich von Avataren beraten zu lassen, rückt für viele Deutsche in greifbare Nähe.

heute 12:35 Uhr | 17 mal gelesen

Ich muss gestehen: Noch vor ein paar Jahren hätte ich nicht gedacht, dass ich mal mit der Smartwatch an der Supermarktkasse herumhantieren würde. Aber inzwischen geht es mir wie einem Drittel der Leute hierzulande – so zumindest behauptet es die aktuelle Payment Pulse 2025-Studie. Digitale, kontaktlose Zahlung gehört immer mehr zum Alltag. Was sich aber besonders abzeichnet, ist eine andere Entwicklung: Das Shopping-Erlebnis selbst wird umstrukturiert, und zwar durch fortschrittliche Technologien wie KI und völlig neue Formen der Authentifizierung. Schon heute schwören 39 Prozent der Deutschen auf KI beim Einkaufen oder können sich das sehr gut vorstellen. In Berlin ist das fast schon der Normalzustand, zumindest bei den Jüngeren. Vielleicht klingt es noch etwas nach Science-Fiction, aber erste autonome Einkäufe über digitale Agenten laufen bereits – Mastercard etwa schraubt kräftig an Plattformen, die das möglich machen (Stichwort: Agent Pay). KI-Agenten werden zu treuen Einkaufshelfern, verhandeln und verwalten Zahlungen, ohne dass wir selbst großartig hinzuschauen brauchen. Stimmen die Zahlen, akzeptieren sogar 37 Prozent der Deutschen schon heute den Gedanken, den Laden ohne Kasse zu verlassen – per Gesichtserkennung oder ähnlichem. Faszinierend, aber zugleich stellt sich auch ein leicht mulmiges Gefühl ein: Wie sicher ist dieses Einkaufen der Zukunft wirklich? Was machen die Anbieter eigentlich mit den gesammelten biometrischen Daten? Während sich einige beinahe euphorisch zeigen, gibt es auch viele, die noch skeptisch sind. Schon jetzt hat aber jeder Dritte in Deutschland das Smartphone oder Gesicht/ Fingerabdruck zum Bezahlen genutzt, Tendenz steigend – vor allem bei den 18- bis 29-Jährigen. Auch Selbstbedienungskassen sind größtenteils akzeptiert, doch viele hätten gern, dass es noch schneller und unkomplizierter geht: Der Wunsch, den ganzen Einkauf auf einmal scannen zu können, klingt fast schon nach einer Utopie für Ungeduldige. Kurios am Rande: Ein Viertel der Leute wünscht sich umweltfreundliche Karten statt Plastik, was zeigt, dass Nachhaltigkeit zumindest beim Bezahlen nicht aus den Köpfen verschwunden ist. Und klar – erwartet wird inzwischen, dass überall digital gezahlt werden kann. Vor allem die Jüngeren drehen wieder um, wenn das Geschäft nur Barzahlung zulässt. Die Zukunft des Einkaufens in Deutschland? Offen, digital, aber sicher auch mit einer Portion Skepsis gesalzen.

Die aktuelle Payment Pulse 2025-Studie gibt einen Einblick, wie Digitalisierung und neue Technologien wie KI und biometrische Authentifizierung das Kaufverhalten in Deutschland verändern. Während heute schon viele Menschen kontaktlos oder digital bezahlen, zeichnet sich eine wachsende Offenheit für KI-gesteuerte Einkaufsassistenten, Self-Checkout-Lösungen und sogar biometrische Zahlungsarten ab. Allerdings bleibt das Thema Datenschutz brisant – die Akzeptanz hängt häufig davon ab, wie vertrauenswürdig Unternehmen in puncto Datensicherheit und Transparenz agieren. Die Integrationsfähigkeit neuer Bezahltechnologien in verschiedene Alltagsbereiche – vom Supermarkt bis zum Festivalstand – wird zunehmend als Selbstverständlichkeit angesehen. Gleichzeitig entstehen ethische Debatten rund um Datennutzung und Diskriminierungsgefahren durch KI-Technologien. Neuere Berichte thematisieren, dass auch bei Self-Checkout und biometrischen Systemen immer öfter Hackerangriffe, Systemausfälle oder Fehler auftreten, was zu Frust bei Kund:innen und Mitarbeitenden führt. Darüber hinaus experimentieren große Handelsketten mit rein digitalen Läden, bei denen Gesichtserkennung oder der Mobilfunk-Check-in sogar das Betreten des Ladens begleiten. Die Zukunft scheint geprägt von einer Mischung aus Innovationsfreude, Datenschutz-Bedenken und wachsender Erwartung an technische Zuverlässigkeit und Nachhaltigkeit.

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