Das Bundesverkehrsministerium positioniert sich mittlerweile deutlich wettbewerbsfreundlicher als noch vor wenigen Jahren und setzt sich nachdrücklich für offene Bahnstrecken in ganz Europa ein. Neben Flixtrain liebäugeln derzeit sowohl die italienische Staatsbahn FS als auch Italo offen mit eigenen Fernverbindungen in Deutschland – was laut Branchenbeobachtern durchaus einen Innovationsschub für Service, Preisgestaltung und Zuverlässigkeit bringen könnte. Allerdings müssten dafür noch einige regulatorische und technische Hürden abgebaut werden – etwa Fragen rund um Trassenvergabe, Fahrzeugzulassung oder den Zugang zu Bahnhöfen. Inzwischen gibt es neue Signale aus der Politik, die auf eine schrittweise Öffnung hindeuten. Die Deutsche Bahn müsste bei neuen Wettbewerbern vermutlich ihre Strategie anpassen, beispielsweise flexiblere Tarife anbieten oder ihren Service weiter verbessern, um nicht Marktanteile zu verlieren. In Europa gibt es vergleichbare Entwicklungen: In Frankreich und Spanien fahren bereits mehrere Anbieter auf wichtigen Strecken. Bleibt die spannende Frage, wie schnell sich der deutsche Fernverkehr für mehr Vielfalt öffnet.