Sahra Wagenknecht tritt vom Parteivorsitz der BSW zurück – übernimmt neue Rolle

Sahra Wagenknecht gibt den Chefposten beim Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) auf, doch ganz zieht sie sich nicht zurück.

heute 14:43 Uhr | 17 mal gelesen

Ein Schnitt – zumindest zum Teil: Sahra Wagenknecht, die Galionsfigur und Namensgeberin der recht jungen Partei BSW, will künftig nicht mehr an der Spitze stehen. Im Dezember, bei der Bundesversammlung in Magdeburg, verzichtet sie auf eine weitere Kandidatur für den Vorsitz – das gab sie in Berlin offiziell bekannt. Wer jetzt denkt, sie kehrt der Politik den Rücken, irrt. Ihr Rückzug bedeutet kein endgültiges Aus: Wagenknecht bleibt dem BSW in verantwortlicher Position erhalten, so sagt sie, möchte die Partei weiterhin unterstützen und sich besonders in Wahlkampfzeiten einbringen – vor allem mit Blick auf das kommende Jahr. Eine Art Generationswechsel wird angekündigt: Fabio De Masi steht als Nachfolger parat, während Amira Mohamed Ali ihr Amt teilt und behält. Für sich selbst hat Wagenknecht eine neue Aufgabe vorgesehen: Sie wird eine Grundwertekommission gründen, leiten und damit auch ihren Platz im Vorstand und Präsidium wahren. Nebenbei: Mohamed Ali kündigte personelle Änderungen im Hintergrund an – Christian Leye wechselt von der Generalsekretärsposition ins erweiterte Präsidium als Vize. Alles in allem: Große Rochade, aber keine Verabschiedung.

Sahra Wagenknecht gibt die Führung des BSW zwar ab, bleibt der Partei aber als strategische Akteurin erhalten. Sie betont, dass ihr Rückzug vom Vorsitz kein politischer Abschied sei, sondern eher ein Schritt zu mehr inhaltlicher Schwerpunktsetzung mit der Leitung einer Grundwertekommission. Mit Fabio De Masi stellt BSW einen profilieren Nachfolger auf – parteiintern werden zudem weitere Umstellungen vorbereitet, um die Ausrichtung und Struktur für die anstehenden Wahljahre zu festigen. Über die Gründe ihres Rückzugs wird spekuliert: interne Machtspielchen, Wunsch nach mehr Zeit für inhaltliche Arbeit oder vielleicht auch persönliche Erschöpfung nach Monaten des Aufbaus? In Interviews tritt Wagenknecht jedenfalls betont souverän auf – und ihre Anhänger hoffen weiterhin auf ihre sichtbare Präsenz auf der politischen Bühne. Recherche zeigt, dass über den Wechsel unterschiedlich berichtet wird: Während einige Medien eine innere Konsolidierung und notwendige Arbeitsteilung erkennen, sehen andere einen Richtungsstreit und Unruhe in der Partei. Bemerkenswert ist, wie offen Wagenknecht mit dem Wechsel umgeht – ihre Rolle als Schlüsselfigur nimmt sie auch außerhalb des Parteivorsitzes scheinbar selbstverständlich an. In aktuellen Medienreaktionen wird hervorgehoben, dass BSW nun beweisen muss, auch ohne die omnipräsente Führungsfigur Wagenknecht als glaubwürdige Alternative im Parteienspektrum wahrgenommen zu werden.

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