Die Debatte um die Abschaffung der kostenfreien Familienplatzreservierung bei der Deutschen Bahn hält an. Während 128.000 Bürger in einer Petition für die Wiederaufnahme zum Fahrplanwechsel plädieren, zeigt sich die Bahn-Führung weiter unnachgiebig und verweist auf bestehende familienfreundliche Angebote. In jüngsten Medienberichten wurde darauf hingewiesen, dass zahlreiche Familien den höheren finanziellen und organisatorischen Aufwand durch die Reservierungsgebühren kritisieren und damit befürchten, dass Reisen mit Kindern so erheblich unattraktiver werden – was nach Ansicht von Verbänden der Verkehrswende zuwiderläuft. Weiteren Recherchen zufolge wird das Thema aktuell nicht nur von Fahrgastverbänden, sondern auch von Social-Media-Nutzern und Politikerinnen diskutiert, wobei insbesondere die zeitliche Nähe zur "Agenda für zufriedene Kunden" des Verkehrsministers zu weiterem Druck auf Bahn und Politik führt. Die Bahn verweist nach eigenen Aussagen darauf, dass es im Fernverkehr bereits Extra-Angebote für Familien gebe, die allerdings als nicht ausreichend wahrgenommen werden. Hinter den Kulissen wird bereits über Ansätze diskutiert, wie man Familien künftig besser berücksichtigen könnte, möglicherweise auch in Form neuer Tarifmodelle.
Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema
Im Spiegel wird die aktuelle Entscheidung der Bahn im Kontext der Unzufriedenheit vieler Familien analysiert; der Artikel beleuchtet ausführlich die verschiedenen Vorschläge, die derzeit in der Politik zur Entlastung von Familien im Bahnverkehr kursieren, und stellt Stimmen von betroffenen Eltern und Experten vor (Quelle: SPIEGEL).
Die Süddeutsche Zeitung berichtet über die andauernden Diskussionen zwischen Fahrgastverbänden, Politik und Bahnleitung; der Beitrag legt dar, wie unterschiedlich die Problemwahrnehmung ist und dass insbesondere ländliche Familien den Schritt als Rückschritt für nachhaltige Mobilität bewerten (Quelle: Süddeutsche Zeitung).
Auf Zeit Online wird kritisch betrachtet, wie die Bahn ihr Familienangebot insgesamt gestaltet: Der lange Bericht zeigt Beispiele von Familienreisen, gibt Einblick in interne Überlegungen der DB und öffnet zudem Perspektiven für eine mögliche Rückkehr der Reservierung im kommenden Jahr (Quelle: Zeit Online).