Röwekamp warnt vor einer verschleppten Wehrpflichtdebatte in Zeiten zunehmender Bedrohungslagen. Er fordert, dass die Bundesregierung spätestens bis Mitte 2027 entscheidet, ob die Wehrpflicht wieder eingeführt wird, da die bisherigen Freiwilligenregelungen den hohen Nato-Verpflichtungen kaum gerecht werden. Andere Politiker, etwa aus der SPD, bremsen – sie beharren auf das aktuelle freiwillige System zumindest bis zum Ende der Legislatur. In den letzten Tagen häufen sich Diskussionen um die Wehrfähigkeit Deutschlands auch wegen vermehrter Luftraumverletzungen und Drohnensichtungen; dies hat die Debatte zusätzlich verschärft. Laut neueren Medienberichten werden in Politik und Öffentlichkeit ebenso alternative Modelle kontrovers diskutiert, etwa eine „Dienstpflicht“, die auch soziale Dienste einbinden könnte. Unterdessen haben mehrere sicherheitspolitische Fachleute öffentlich darauf hingewiesen, dass die Personalziele der Nato praktisch nicht allein durch Werbung für den Freiwilligendienst erreichbar scheinen (z.B. Debatte um Bundeswehr-Kampagnen, „Attraktivitätsoffensive“). Insbesondere die Unionsparteien fordern neben verbindlichen Zielen auch zeitnahe Abstimmungen und sprechen von einer „zunehmenden Erosion der Wehrhaftigkeit“ in Deutschland.
Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema
Ein ausführlicher Artikel der ZEIT beleuchtet, wie Verteidigungsminister Pistorius einen neuen, freiwilligen Wehrdienst vorschlägt, um die Personalnot der Bundeswehr zu lindern, doch Experten sehen viele Hürden bei der Gewinnung freiwilliger Rekrut:innen; er betont zudem die politische Sprengkraft einer Wehrpflicht-Rückkehr, weil grüne und sozialdemokratische Basis weiter dagegenhält (Quelle: DIE ZEIT).
Die Frankfurter Allgemeine analysiert ausführlich die Verschiebung der Bundestagsdebatte und interpretiert das als Zeichen massiver Unstimmigkeiten zwischen Union und SPD; zugleich kommt ein erfahrener Militärexperte zu Wort, der betont, dass eine bloße Ausweitung des Dienstes nicht automatisch die Einsatzbereitschaft der Truppe steigern werde (Quelle: FAZ).
Ein mehrseitiges Interview in der Süddeutschen Zeitung setzt sich differenziert mit dem Stimmungsbild junger Erwachsener auseinander, von denen viele sowohl Wehrpflicht als auch sozialen Pflichtdienst kritisch sehen, besonders angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Umbrüche; dabei wird auch debattiert, ob eine generalisierte Dienstpflicht (z.B. auch für Pflege oder Katastrophenschutz) konstruktiver wäre (Quelle: Süddeutsche Zeitung).