Laut exklusiven Informationen der 'Süddeutschen Zeitung' will Bärbel Bas Ernst machen: Eine zentrale, digitale Anlaufstelle – quasi das Gegenstück zu uninspirierten Aktenbergen und endlosen Wartezeiten in Ausländerbehörden – soll kommen. Der Plan: Mit der 'Work-and-Stay-Agentur' könnten Fachkräfte und ihre zukünftigen Arbeitgeber künftig sämtliche To-Dos rund um Einreise, Aufenthalt und Arbeitsaufnahme online regeln. Bas spricht von einem digitalen Kraftakt, der nicht weniger als einen Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt aufräumen soll, der bislang zu oft im Paragrafendschungel hängen blieb.
Interessant ist: Obwohl die Ampel-Regierung gerade erst das Einwanderungsrecht gelockert hatte, bleibt Papierkram noch Alltag. Genau da setzt dieses Projekt an – und will zur Zeitenwende auf dem (online) Amt werden. Die neue Stelle plant, dass Fachkräfte digital ihren Aufenthalt samt aller nötigen Dokumente abwickeln. Und, das ist wichtig, gerade Mittelständler und kleine Betriebe könnten genauso profitieren wie große Player auf dem Arbeitsmarkt. Im Ministerium herrscht vorsichtiger Optimismus, dass kürzere Bearbeitungszeiten und mehr Transparenz drinnen sind. Weniger Zettelwirtschaft, mehr Tempo lautet die Devise.
Mit der Digitalisierung der Arbeitsmigration setzt Bas einen Punkt aus dem Koalitionsvertrag um. Alles aus einer Hand – One-Stop-Government klingt nach einer Idee mit Charme. Bleibt abzuwarten, wie viel von den klugen Eckpunkten am Ende im Alltag ankommt.
Mit der geplanten Work-and-Stay-Agentur will das Bundesarbeitsministerium bürokratische Prozesse für ausländische Fachkräfte und deutsche Arbeitgeber deutlich verschlanken, um so dem oft kritisierten Fachkräftemangel aktiv zu begegnen. Trotz jüngst gelockerter Einwanderungsregeln scheitern viele Bewerber noch an komplexen Formularen und trägen Verwaltungswegen – eine Hürde, die Bas‘ Vorstoß überwinden soll. Brisant: Die Schweiz und Kanada zeigen, dass ähnliche zentrale Anlaufstellen die Einwanderung tatsächlich spürbar erleichtern; Deutschland schließt mit der neuen Agentur also an internationale Erfolgsmodelle an.
Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema
Die Süddeutsche Zeitung beleuchtet die Herausforderungen, mit denen Unternehmen trotz gelockerter Einwanderungsgesetze beim Umgang mit Behörden konfrontiert sind, und benennt die zentrale Agentur als modernen Ansatz, um unflexible Strukturen aufzubrechen Quelle: SZ.
Die FAZ analysiert im aktuellen Leitartikel die Risiken und Chancen des Projekts: Einerseits verspricht die Digitalisierung Effizienz, andererseits warnt sie vor möglichen Datenschutzproblemen und gespaltener Rezeption durch Verwaltungspersonal Quelle: FAZ.
Ein ausführlicher Beitrag bei Der Spiegel geht der Frage nach, wie die Digitalisierung auf Ämtern auch abseits der Einwanderung steckt, und lässt Praktiker zu Wort kommen, die von ihren alltäglichen Hürden im Umgang mit den Behörden berichten Quelle: Spiegel.