Manchmal erscheinen schnelle Lösungen in langwierigen Konflikten fast naiv optimistisch – doch genau dieses Prinzip Hoffnung schwang in Jerusalem mit, als Johann Wadephul am Montagnachmittag zum Interview antrat. Mit einer Mischung aus Zuversicht und Nachdruck erklärte der CDU-Politiker, dass es durchaus realistisch sei, binnen Tagen sowohl die Rückkehr der Geiseln als auch eine Feuerpause im Gazastreifen zu erreichen. 'Wir sind auf einem vielversprechenden Weg', betonte Wadephul, wobei er kein Hehl daraus machte, dass für ihn eine Teilfreilassung nicht genug wäre. 'Das Ziel ist ganz klar: alle Geiseln, ohne Ausnahme, müssen zurückkommen', sagte er und hob die Dringlichkeit mit Blick auf die Hamas und die arabischen Gesprächspartner hervor, die – man spürt fast den erhobenen Zeigefinger – diese Gelegenheit nutzen müssten. Andernfalls, so der CDU-Mann, drohten der Hamas „bittere Konsequenzen“, ein Appell, der zwischen Drohung und Verhandlungsstrategie pendelt. Ob das ausreicht, ist fraglich; und ehrlich gesagt: Nach all den Rückschlägen der letzten Monate – ein Funken Skepsis bleibt.
Johann Wadephul zeigte sich kurz nach seinem Besuch in Jerusalem vorsichtig optimistisch, dass eine Freilassung aller Geiseln und ein Waffenstillstand innerhalb einer Woche möglich sei. Er stellte dabei klar, dass es keine Teillösung geben dürfe und die Hamas nun handeln müsse, um weitere Konsequenzen zu vermeiden. Neuere Recherchen zeigen allerdings, dass die Verhandlungen weiterhin äußerst fragil und von gegenseitigem Misstrauen geprägt sind; jüngste Medienberichte betonen, wie schwierig die diplomatischen Gespräche zwischen israelischer Regierung, Vermittlern wie Katar und den Führern der Hamas nach wie vor verlaufen. Ein Durchbruch könnte an Details wie den Bedingungen der Waffenruhe oder dem Umgang mit humanitärer Hilfe hängen – und daran, wie viel Druck die arabischen Staaten tatsächlich auf die Hamas ausüben wollen oder können.