Geschäftsklima bei Selbständigen verschlechtert sich spürbar

Das Ifo-Institut meldet für September eine deutliche Eintrübung der Geschäftsaussichten von Selbständigen und Kleinunternehmen.

heute 08:02 Uhr | 113 mal gelesen

Der Geschäftsklimaindex des Münchner Ifo-Instituts für Selbständige sank im September deutlich auf -19,8 Punkte, gegenüber -13,8 Punkten im August. Laut Ifo-Expertin Katrin Demmelhuber sehen sich derzeit viele Selbständige mit widrigen Umständen konfrontiert und blicken zunehmend skeptisch auf die konjunkturelle Entwicklung. Besonders Solo-Selbständige und Kleinstunternehmen haben Schwierigkeiten, die Zukunft ihres Geschäfts abzuschätzen, wie 30,4 Prozent der Befragten angaben – deutlich mehr als im Durchschnitt der gesamten Wirtschaft (22,3 Prozent). Zudem berichteten immer mehr Selbständige von Finanzierungsschwierigkeiten: 45,1 Prozent empfanden den Zugang zu Krediten als schwierig, ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorquartal, während die Kreditproblematik für die Gesamtwirtschaft etwas abnahm. Zwar führen insgesamt weniger Selbständige als Unternehmen Kreditverhandlungen, der Anteil ist mit 10,8 Prozent aber zuletzt gestiegen.

Die Situation für Selbständige und Kleinstunternehmen in Deutschland verschlechterte sich im September spürbar, wie der neueste Index des Ifo-Instituts zeigt. Insbesondere die Schwierigkeiten beim Zugang zu Finanzierungen nehmen laut der Untersuchung zu, und viele Selbständige blicken aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheiten sorgenvoll in die Zukunft. Neue Recherchen bestätigen diesen Trend: Laut Spiegel-Online und FAZ berichten viele Selbständige über eine spürbare Zurückhaltung bei Investitionen, verursacht durch Preissteigerungen bei Energie, hohe Kreditzinsen und eine weiterhin schwache Konsumnachfrage. Hinzu kommen Unsicherheiten über die Auswirkungen geopolitischer Spannungen auf Exportbranchen, was insbesondere Start-ups und Kleinstbetriebe verunsichert. Viele Betroffene fordern leichtere Zugänge zu Förderkrediten und gezielte Unterstützungsmaßnahmen, um ihre finanzielle Lage zu stabilisieren.

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Laut einem ausführlichen Artikel auf Spiegel.de versuchen viele kleine Unternehmen angesichts steigender Energiekosten und sinkender Aufträge, durch Kurzarbeit und Kostensenkungen ihre Existenz zu sichern. Besonders stark betroffen sind Dienstleister und Einzelhändler, die über Kaufzurückhaltung ihrer Kundschaft klagen, während Finanzierungsschwierigkeiten Investitionen lahmlegen. Die Bundesregierung prüft daher neue Unterstützungsprogramme, um gezielt Solo-Selbständigen unter die Arme zu greifen. Quelle: Der Spiegel.

Die FAZ berichtet in einem aktuellen Beitrag, dass sich der Konjunkturhorizont für kleine Betriebe durch verhaltene Kreditvergabe der Banken und ein unsicheres Investitionsumfeld weiter eintrübt. Viele Institutionen warnen vor einer Insolvenzwelle im kommenden Winter, wenn staatliche Hilfen auslaufen und Zinserhöhungen ihre volle Wirkung zeigen. Start-ups und innovative Unternehmen fordern deshalb konkrete Zusagen für Bürokratieabbau und bessere Kreditbedingungen. Quelle: FAZ.

Wie die Süddeutsche Zeitung analysiert, sorgen Schwankungen im globalen Handel, hohe Energiekosten und die Debatte um Fachkräftemangel dafür, dass viele Selbständige Projekte auf Eis legen müssen. Branchenexperten empfehlen neue Maßnahmen wie vereinfachte Digitalisierungsförderung und verlängerte steuerliche Erleichterungen. Dennoch bleibt die Stimmung im Kleinunternehmertum durchwachsen, wie die aktuelle Ifo-Umfrage verdeutlicht. Quelle: Süddeutsche Zeitung.

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