UN-Chef fordert von G20 entschlossene Klimaschutz-Initiativen

Vor dem Gipfel der G20 ruft António Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen, die führenden Industrienationen zu konkretem Klimaschutz und mehr globaler Gerechtigkeit auf.

heute 17:10 Uhr | 20 mal gelesen

Die G20-Länder stehen in der Kritik: Laut Guterres haben sie es versäumt, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Die Wissenschaft signalisiere mittlerweile unausweichlich, dass diese Marke überschritten wird. Seine Botschaft: Die Auswirkungen müssen so gering und so kurz wie möglich gehalten werden. 'Die Anpassungslücke klafft weiter', mahnt Guterres fast schon mit Nachdruck, und ruft zu einer deutlichen Erhöhung der finanziellen Mittel auf. Der Generalsekretär betont, dass die Industriestaaten ihre Zusagen einlösen müssten – immerhin hätten sie zugesagt, die Klimaanpassungsfinanzierung auf mindestens 40 Milliarden US-Dollar zu verdoppeln – noch dieses Jahr. Es genüge nicht, diese Versprechungen erneut aufzuwärmen; Vertrauen entstehe erst durch Taten, nicht durch Rhetorik. Auffallend: Obwohl die Investitionen in saubere Energien weltweit stark gewachsen sind, profitiert der afrikanische Kontinent kaum davon – ein Paradoxon, findet Guterres, angesichts seines gewaltigen Potenzials für Solar- und Windkraft. Afrika, doch historisch am wenigsten verantwortlich für die Erderwärmung, dürfe in der neuen grünen Wirtschaft keine Randnotiz bleiben. Vieles spricht für einen Wandel, aber der politische Wille scheint noch erstaunlich träge nachzuziehen. Außerdem kritisiert Guterres offen den Rückgang globaler Entwicklungsgelder und die steigenden Militärausgaben. Die G20 könnten, so seine Überzeugung, diesen Trend durchbrechen und für eine gerechtere Weltordnung sorgen. Letztlich bleibt: Die G20 sitzen am längeren Hebel – ob sie ihn klug und mutig nutzen, steht in den Sternen.

Der UNO-Generalsekretär macht deutlich, dass das Ziel einer Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad zunehmend unrealistisch wird, sofern die G20-Staaten nicht ihre Verantwortung ernster nehmen. Guterres ruft die wohlhabenden Länder zu einer schnellen und massiven Erhöhung der Klimaschutzfinanzierung auf, insbesondere für Anpassungsmaßnahmen und Investitionen in Afrika. In den letzten Stunden schlossen sich laut aktuellen Medienberichten aus taz.de, tagesschau.de und thelocal.de verschiedene Umweltorganisationen Guterres' Forderungen an und kritisierten die G20 für mangelnde Fortschritte beim Klimaschutz; China und Indien äußerten sich bisher nur vage, während Deutschland auf das Vorantreiben erneuerbarer Energien setze und gleichzeitig betonte, dass internationale Bündnisse zentral seien, um das Klima zu retten. Weltweit wächst der Druck auf die G20, denn auch aktuelle Extremwetterereignisse unterstreichen die Dringlichkeit: Laut der Süddeutschen Zeitung registrieren insbesondere afrikanische Staaten weiterhin tiefe Defizite bei Unterstützung und Klimaanpassung, während taz von neuen Finanzvorschlägen der EU berichtet und Spiegel.de die Verflechtung von geopolitischen Krisen mit der Klimapolitik hervorhebt.

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