Friedrich Merz spricht sich klar gegen das geplante EU-weite Verbot für Verbrennungsmotoren ab 2035 aus und fordert stattdessen Offenheit für unterschiedliche Technologien. Aus seiner Sicht droht die deutsche Automobilindustrie ins Hintertreffen zu geraten, wenn sie gezwungen wird, die Verbrenner-Entwicklung frühzeitig aufzugeben, während international weiter geforscht wird. Auch verweist er darauf, dass insbesondere im Nutzfahrzeugbereich Elektroantriebe aktuell noch große Hürden mitbringen und Innovationen, etwa bei synthetischen Kraftstoffen, durch zu strikte Vorgaben ausgebremst würden. In aktuellen Medienberichten (Stand: Juni 2024) zeigt sich: Die EU-Kommission verteidigt das Verbot, der Streit spaltet weiterhin Politik und Autohersteller, während Klimaschützer ein Festhalten als unerlässlich betrachten. Neue Diskussionen flammen auf, etwa zur Frage, inwieweit e-Fuels oder hybride Antriebskonzepte im Gesetz berücksichtigt werden könnten. Merz’ Haltung spiegelt damit einen tiefer liegenden Konflikt zwischen industriepolitischen Erwägungen und Klimazielen wider.
Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema
In einem Artikel auf Spiegel.de wird berichtet, dass die Diskussion um das Verbrenner-Aus erneut hohe Wellen schlägt: Während die EU-Kommission den eingeschlagenen Kurs als notwendig zum Erreichen der Klimaziele bezeichnet, zeichnen sich in mehreren Ländern Widerstände ab. Industrievertreter mahnen, dass ein zu rigider Ansatz die Innovationskraft gefährde, und schlagen Ergänzungen bei synthetischen Kraftstoffen vor. Gleichzeitig fordern Umweltverbände, die Bundesregierung solle klare Prioritäten für die Elektromobilität setzen, um Planungssicherheit zu schaffen. Quelle: Spiegel.de
Laut einem aktuellen Beitrag in der Süddeutschen Zeitung bekräftigt die Bundesregierung, dass Entscheidungsspielräume in den Verhandlungen mit der EU eng seien. Einige Ministerien verweisen darauf, dass neue Studien Zweifel an der schnellen Umsetzbarkeit eines reinen Elektrofahrzeugmarktes aufkommen lassen – speziell im Schwerlast- und Lkw-Bereich. Zudem werden Sorgen laut, dass der Mittelstand beim technologischen Umbau ins Hintertreffen geraten könnte. Quelle: Süddeutsche.de
Zeit.de analysiert die aktuelle Debatte um das Verbrennerverbot und hebt hervor, wie unterschiedliche Interessengruppen aufeinanderprallen: Befürworter eines schnellen Ausstiegs verweisen auf steigende Emissionswerte und das Zeitfenster, um das 1,5-Grad-Ziel noch zu erreichen. Kritiker wiederum warnen davor, Arbeitsplätze zu gefährden und Deutschlands Rolle als Exportnation unnötig zu schwächen. Besonders e-Fuels werden weiterhin heiß diskutiert – als möglicher Kompromiss, der beiden Seiten entgegenkommen könnte. Quelle: Zeit.de