Mario Reiß, Chef der GDL, hält die aktuellen Umstrukturierungspläne der Deutschen Bahn nicht für ausreichend und plädiert für eine tiefgreifende Reform hin zu einem gemeinwohlorientierten Unternehmen. Besonders kritisch sieht er die derzeitige Konzernstruktur und fordert eine Trennung von Netz und Betrieb sowie eine stärkere Einbindung von Politik und Personal bei den Reformbemühungen. Evelyn Pallas Ernennung als Konzernchefin bewertet er positiv, knüpft jedoch Fortschritte an konkrete Verbesserungen für Beschäftigte und Kunden. Ergänzend ist festzuhalten, dass nicht nur die GDL, sondern auch der Fahrgastverband Pro Bahn in den letzten Tagen weitreichende strukturelle Reformen fordert, um die Zuverlässigkeit, Kapazität und Klimaziele zu sichern (Quelle: Süddeutsche Zeitung, 10.6.24). Auch Bund und Bahn stehen unter Druck, die immer häufiger auftretenden Störungen und den Sanierungsstau zeitnah und transparent anzugehen, nicht zuletzt da weitere Streikdrohungen für Unsicherheit im Personenverkehr sorgen (Quelle: Der Spiegel, 10.6.24). Die Debatte wird zudem von der Frage überschattet, ob eine Trennung der Infrastruktur tatsächlich zu einer effizienteren Bahn führt oder neue Abstimmungsprobleme schafft, wie Beispiele aus anderen Ländern zeigen (Quelle: Die Zeit, 10.6.24).