Geplante Aktivrente entlastet berufstätige Senioren um rund eine Milliarde Euro jährlich

Mit der ab 1. Januar 2026 geplanten Aktivrente sollen erwerbstätige Rentner in Deutschland jährlich um rund eine Milliarde Euro steuerlich entlastet werden.

01.09.25 00:11 Uhr | 4 mal gelesen

Laut aktuellen Informationen, die sich auf Angaben des Bundesfinanzministeriums stützen, werden im Jahr 2026 durch die Einführung der Aktivrente steuerliche Mindereinnahmen von 900 Millionen Euro erwartet. Für das Folgejahr 2027 rechnet die Regierung sogar mit einer Steuererleichterung von einer Milliarde Euro für arbeitende Rentner. Die Aktivrente, ein Vorhaben der Regierungskoalition, sieht vor, dass Senioren, die über das gesetzliche Renteneintrittsalter hinaus berufstätig bleiben, künftig bis zu 2.000 Euro pro Monat steuerfrei hinzuverdienen dürfen. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann forderte, das Reformvorhaben konsequent umzusetzen, um die Wirtschaft zu stärken und neue Impulse für Deutschland zu setzen.

Mit der Aktivrente möchte die Bundesregierung das Arbeiten im Ruhestand attraktiver machen und dem Arbeitskräftemangel entgegenwirken. Durch den steuerfreien Hinzuverdienst von monatlich bis zu 2.000 Euro will man ältere Arbeitnehmer motivieren, ihre Berufstätigkeit auch nach Erreichen des Rentenalters fortzusetzen. Laut einer Meldung in der "Bild" aus Regierungskreisen beträgt die steuerliche Entlastung rund eine Milliarde Euro pro Jahr ab 2027. Zusätzlich gibt es Hinweise aus aktuellen Meldungen, dass ähnliche Modelle in anderen europäischen Ländern mit Erfolg laufen: Unter anderem verweisen taz und Süddeutsche auf positive Erfahrungen in Skandinavien, wo flexible Rentenmodelle seit Jahren Fachkräfte im Arbeitsleben halten. Aktuelle Debatten heben auch die Herausforderungen hervor: So besteht Sorge, dass die Aktivrente zum sozialen Ungleichgewicht beiträgt, da körperlich belastende Berufe seltener davon profitieren können (Quelle: taz, sueddeutsche.de, faz.net).

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Ein ausführlicher Artikel auf der Süddeutschen Zeitung analysiert die Auswirkungen der Aktivrente im internationalen Vergleich: Während andere Länder wie Schweden und Dänemark bereits Erfahrungen mit flexiblen Hinzuverdienstregelungen gemacht haben, steht in Deutschland vor allem die Frage nach sozialer Gerechtigkeit und der finanziellen Nachhaltigkeit im Fokus. Experten heben hervor, dass das neue Modell älteren Menschen mehr Freiheit gibt, ihre Erwerbstätigkeit selbst zu gestalten, mahnen jedoch, dass strukturelle Unterschiede im Arbeitsmarkt bestehen bleiben. Die Diskussion um die richtige Balance zwischen Flexibilität und Schutz sozialer Gruppen wird aktuell intensiv geführt. Quelle: Süddeutsche Zeitung

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung beleuchtet in einem aktuellen Beitrag die politischen Konflikte rund um die Aktivrente: Während die Regierungsparteien die geplanten Steuererleichterungen für arbeitende Ruheständler loben, kritisieren Gewerkschaften, dass insbesondere Menschen in Berufen mit hoher körperlicher Belastung kaum profitieren würden. Die FAZ berichtet über Forderungen nach zusätzlichen Anreizen, etwa durch Aufstockungszahlungen oder flexiblere Modelle im öffentlichen Dienst. Auch Arbeitgeberverbände sehen Chancen, Fachkräfte länger im Betrieb zu halten, warnen aber vor Bürokratisierung. Quelle: FAZ

Auf Zeit Online wird die gesellschaftliche Debatte um die Aktivrente vertieft: Die Redaktion sammelt Stimmen von Betroffenen und Experten, die den geplanten Hinzuverdienst von 2.000 Euro monatlich überwiegend positiv sehen, aber auf die Risiken sozialer Spaltung hinweisen. Der Artikel verweist auf erste Modellberechnungen, wonach besonders gut ausgebildete ältere Erwerbstätige profitieren, während Arbeitnehmer mit geringerem Einkommen oder in prekären Beschäftigungsformen weniger Chancen haben. Außerdem wird die langfristige Wirkung auf das Rentensystem insgesamt diskutiert. Quelle: Zeit Online

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