Geschenk, das nach mehr schmeckt: Zeit im Restaurant verschenken

Hamburg – Mehr als nur ein weiterer Gutschein: Das Hamburger Start-up BON BON setzt mit seiner Restaurant-Geschenkidee einen Kontrapunkt zum üblichen Konsum – und spricht damit vielen Menschen aus der Seele.

heute 09:53 Uhr | 12 mal gelesen

Jedes Jahr wieder: Die Frage aller Fragen – was schenke ich nur? Unzählige Male bin ich schon vor Regalen herumgestromert, unsicher, ob Socken, Duft oder schnickschnackiger Staubfänger wirklich von Herzen kommen. Kurz gesagt: meistens nicht. Warum nicht mal was völlig anderes versuchen – Zeit schenken, die satt und zufrieden macht? Die Idee von BON BON, gemeinsame Stunden bei gutem Essen zu verschenken, holt mich sofort ab. Hier geht es nicht um irgendeinen anonymen Wertgutschein, sondern um einen Anlass, zusammenzukommen und Genuss zu teilen. Eigentlich erstaunlich, dass das so wenig verbreitet ist. Mit mehr als 10.000 teilnehmenden Restaurants, Kneipen und Cafés in ganz Deutschland deckt BON BON eine ungeahnte Bandbreite ab, vom Kiezbistro bis zum Edelrestaurant. Was mir gefällt: Statt hektischer Geschenkesuche kann ich individuell einen Gutschein personalisieren, Text und sogar Foto inklusive – und lass dem Beschenkten die Wahl, mit wem und wann er sein Erlebnis einlösen möchte. Gültig für volle drei Jahre, also kein Zeitdruck. Ein Bonus, der irgendwie selten geworden ist. Was mich überrascht: Die Wurzeln des Start-ups liegen im Ausnahmejahr 2020. Die Gründer David Bernhard, Patrick Kosmala und Malte Steiert wollten damals mit ihrer Aktion „PayNowEatLater“ den Restaurants durch die Pandemie helfen und entwickelten daraus BON BON. Heute geht’s ihnen längst um mehr als Geschäft: Mit jedem Gutschein wird nicht nur die lokale Gastronomie gestärkt, auch ein Teil des Erlöses wandert an die Welthungerhilfe. In Malawi und Burundi finanzieren sie damit mittlerweile Schulmahlzeiten für Kinder – 370.000 sind es schon geworden. Das ist ein ungewöhnlicher, aber sehr handfester sozialer Nebeneffekt, über den man stolpert und der mich nachdenklich stimmt. Hand aufs Herz: Wer wirkliche Freude schenken will, sollte vielleicht eher an gemeinsames Erleben als an abgegriffene Standardgeschenke denken. Zeit, die man miteinander verbringt – womöglich sogar ganz ohne Instagram-Filter –, bleibt oft viel länger im Kopf und Herz als alles, was man für 50 Euro mit Einkaufszettel erledigen kann. Ein Stück weit, so scheint es, setzt sich hier ein neuer Trend durch. Und ehrlicherweise: Es tut verdammt gut, mit einem solchen Geschenk nicht nur anderen, sondern auch dem Gastgewerbe und weltweit benachteiligten Kindern etwas zurückzugeben. Vielleicht ist das genau die Art Wertschätzung, die in unserer schnellen Konsumwelt längst überfällig ist.

Mit BON BON greift ein Hamburger Start-up die Sehnsucht nach echten, gemeinschaftlichen Erlebnissen auf und macht daraus ein neues Geschenkformat: Individualisierte Restaurant-Gutscheine, einlösbar in 10.000 Lokalen deutschlandweit. Das Konzept entstand während der Corona-Krise und verbindet Genuss, Unterstützung für die Gastronomie und soziales Engagement, indem Teile der Erlöse als Spenden in internationale Hilfsprojekte fließen. Neuere Berichte zeigen, dass Erlebnisgeschenke und nachhaltige Präsente weiterhin im Trend liegen – in Interviews äußern Gastronom:innen und Konsumforscher:innen die Hoffnung, dass solche Geschenkmodelle nicht nur Restaurants helfen, sondern auch echten Zusammenhalt fördern. Laut taz erleben Gutscheine für gemeinsame Aktivitäten eine Renaissance, da viele Menschen Alltagsgeschenke als unpersönlich empfinden (Quelle: https://taz.de). Die Süddeutsche Zeitung betont, dass insbesondere Restaurants von kreativen Gutscheinideen profitieren und Gäste wieder in die Innenstädte locken (Quelle: https://www.sueddeutsche.de). Die Zeit berichtet, dass Firmen immer stärker auf sozial verantwortungsvolle Geschenkideen setzen und dabei den gesellschaftlichen Mehrwert betonen (Quelle: https://www.zeit.de). Auch aktuelle Meldungen aus FAZ und Spiegel sprechen davon, dass Erlebnisse und soziale Verantwortung bei Geschenken zunehmend gefragt sind.

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