Gesundheitswesen 2025: Was die Roland Berger Studie über unsere medizinische Zukunft verrät

Wie soll ein ideales Gesundheitssystem aussehen? Die aktuelle Roland Berger-Studie hat Menschen aus 25 Ländern gefragt – herausgekommen ist eine recht einheitliche Meinung: Vieles soll öffentlich und zugänglich sein, effizient laufen und die Vorsorge nicht zu kurz kommen. Fast drei Viertel wollen selbst Verantwortung für ihre Gesundheit tragen, wünschen sich aber gleichzeitig starke staatliche Unterstützung. Interessanterweise setzen viele auf schlauere Organisation und mehr Effizienz, statt auf höhere Beiträge oder Leistungseinschränkungen. Prävention steht ebenfalls hoch im Kurs.

heute 11:25 Uhr | 33 mal gelesen

Sieben Merkmale. Klingt nach einer simplen Liste, aber dahinter steckt eine ziemliche Mammutaufgabe: Zugang für alle – möglichst ohne Hürden. Die Versorgung soll nicht nur koordiniert, sondern richtig abgestimmt sein, Digitalisierung darf kein Feigenblatt bleiben, sondern muss ernsthaft vorangetrieben werden. Geld sollte stärker in gesunde Lebensweise und Prävention fließen; Ressourcen dürfen nicht einfach versickern, sondern sollen bewusst eingesetzt werden; und: Klare Strukturen und Offenheit für Neues – das braucht es laut der neuen Roland Berger-Studie für ein leistungsfähiges Gesundheitssystem. Was auffällt: Die Unterschiede zwischen den Ländern liegen oft dort, wo man sie gerne verschwinden sehen würde – zum Beispiel bei der Digitalisierung. Gerade in Deutschland ruckelt es gewaltig, trotz gutem Zugang hapert es an abgestimmten Abläufen. Überhaupt ist die Verantwortung diffus verteilt, was selten für Geschwindigkeit oder Effizienz sorgt. Der Handlungsdruck steigt: Alternde Bevölkerung, kostspielige Technik, chronische Krankheiten – die altgedienten Prinzipien haben ausgedient. Viele Länder reagieren mit Reformen, aber so ein Umbau geht selten ohne Reibungen. Und vielleicht, das ist so ein Gedanke, ist Veränderung oft mühsam, weil jeder versucht, seine Sicherheitszone zu bewahren. Dabei, sagen die Roland Berger-Leute, profitieren letztlich alle, wenn digitale Therapien, Automatisierung und KI den Weg in die Breite finden. Neue Technologien sind kein Allheilmittel, aber ein Baustein – und die entsprechende Offenheit ist schwer zu haben. Das Rezept? Mehr Koordination, echte Digitalisierung, Kooperation zwischen Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Ein System, das nicht nur reaktiv arbeitet, sondern frühzeitig auf Prävention und den Einzelnen setzt, könnte wirklich etwas bewegen. Kommerzielle Player müssen, so lautet die Empfehlung, die Perspektive wechseln – weg vom reinen Behandler, hin zum Begleiter auf dem Weg zu mehr Gesundheit. Integrierte Lösungen, Kundennähe, Prävention: Klingt nach Buzzwords, aber die Gesellschaft wird es einklagen, wenn dieser Wandel nicht gelingt. Der entscheidende Punkt: Kein Land findet die perfekte Lösung im Alleingang. Innovation im Gesundheitswesen entsteht, wenn Politik und Industrie aus ihren Silos klettern und gemeinsame Ziele abstecken – nicht als Idealbild, sondern als pragmatischer Versuch, Versorgung, Effizienz und Menschlichkeit zu verbinden. Wer will, kann die ganze Studie durchforsten: Future of Health 7 (2025).

Die siebte Ausgabe der "Future of Health"-Studie von Roland Berger beleuchtet anhand globaler Umfragen, welche Erwartungen Menschen an zukünftige Gesundheitssysteme haben und welche Faktoren entscheidend für deren Erfolg sind. Besonders hervorzuheben ist, dass weltweit – unabhängig von Alter oder Einkommen – ein starker Wunsch nach öffentlicher Finanzierung, effizienter Nutzung von Ressourcen und besserer Koordination der Versorgung besteht. Digitalisierung, Prävention und Innovation stehen ganz oben auf der Agenda – und genau da zeigt sich, wie groß der Nachholbedarf auch in entwickelten Ländern wie Deutschland ist. Erweiterte Recherche ergibt, dass Gesundheitssysteme in mehreren europäischen Staaten derzeit unter Druck stehen: Einerseits wächst die Belastung durch demografische Entwickungen, andererseits verhindern fragmentierte Strukturen und mangelnde Digitalisierung echte Fortschritte. In aktuellen Artikeln wird zudem kontrovers diskutiert, welche Rolle KI und Automatisierung künftig spielen werden – von Chancen für personalisierte Medizin bis hin zur Angst vor einer Zwei-Klassen-Versorgung. Summa summarum: Gemeinsame und koordinierte Reformen – also echtes Teamwork zwischen Staat, Wirtschaft und Gesellschaft – sind das Gebot der Stunde, um Gesundheitssysteme auf die neuen Herausforderungen vorzubereiten.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Die Süddeutsche Zeitung analysiert, wie die Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen langsam voranschreitet und welche politischen, technischen und ethischen Hürden insbesondere bei der Einführung der elektronischen Patientenakte bestehen. Der Artikel betont die Bedeutung von Vertrauen, Datenschutz und den massiven Abstimmungsbedarf zwischen Behörden, Ärzteschaft und Industrie, während auch die Erwartungen der Patienten eine Schlüsselrolle spielen. Digitale Transformation wird als notwendiger, aber konfliktreicher Prozess beschrieben, der sowohl Chancen als auch Risiken birgt. Quelle: Süddeutsche Zeitung

Spiegel Online beleuchtet die aktuellen Gesundheitsreformen: Der Mangel an Pflegekräften, die Finanzierungslücken und politische Grabenkämpfe führen zu verschärften Debatten rund um die Zukunft der Krankenhäuser und die Versorgungssicherheit. Im Zentrum steht dabei die Frage, wie ambulante und stationäre Versorgung besser miteinander verzahnt und wie neue Versorgungsformen, etwa digitale Angebote oder KI-Unterstützung, sinnvoll integriert werden können. Trotz vieler Vorschläge wächst der Reformdruck weiter, da die aktuellen Strukturen nicht mehr zeitgemäß sind. Quelle: Der Spiegel

Die Zeit berichtet über den wachsenden Einfluss von Prävention und gesundheitlicher Aufklärung in Europa: Investitionen in Präventionsprogramme, Früherkennung und Gesundheitsbildung zeigen zunehmend Erfolge, gerade beim Kampf gegen Volkskrankheiten wie Diabetes oder Herzerkrankungen. Dennoch gibt es große Unterschiede in der Umsetzung zwischen den Ländern und immer wieder Bedenken bezüglich der nachhaltigen Finanzierung und Akzeptanz solcher Maßnahmen bei der Bevölkerung. Der Langfrist-Erfolg hängt laut Experten davon ab, wie überzeugend und niedrigschwellig Präventionsarbeit gestaltet ist. Quelle: Die Zeit

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