Sieben Merkmale. Klingt nach einer simplen Liste, aber dahinter steckt eine ziemliche Mammutaufgabe: Zugang für alle – möglichst ohne Hürden. Die Versorgung soll nicht nur koordiniert, sondern richtig abgestimmt sein, Digitalisierung darf kein Feigenblatt bleiben, sondern muss ernsthaft vorangetrieben werden. Geld sollte stärker in gesunde Lebensweise und Prävention fließen; Ressourcen dürfen nicht einfach versickern, sondern sollen bewusst eingesetzt werden; und: Klare Strukturen und Offenheit für Neues – das braucht es laut der neuen Roland Berger-Studie für ein leistungsfähiges Gesundheitssystem.
Was auffällt: Die Unterschiede zwischen den Ländern liegen oft dort, wo man sie gerne verschwinden sehen würde – zum Beispiel bei der Digitalisierung. Gerade in Deutschland ruckelt es gewaltig, trotz gutem Zugang hapert es an abgestimmten Abläufen. Überhaupt ist die Verantwortung diffus verteilt, was selten für Geschwindigkeit oder Effizienz sorgt.
Der Handlungsdruck steigt: Alternde Bevölkerung, kostspielige Technik, chronische Krankheiten – die altgedienten Prinzipien haben ausgedient. Viele Länder reagieren mit Reformen, aber so ein Umbau geht selten ohne Reibungen. Und vielleicht, das ist so ein Gedanke, ist Veränderung oft mühsam, weil jeder versucht, seine Sicherheitszone zu bewahren. Dabei, sagen die Roland Berger-Leute, profitieren letztlich alle, wenn digitale Therapien, Automatisierung und KI den Weg in die Breite finden. Neue Technologien sind kein Allheilmittel, aber ein Baustein – und die entsprechende Offenheit ist schwer zu haben.
Das Rezept? Mehr Koordination, echte Digitalisierung, Kooperation zwischen Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Ein System, das nicht nur reaktiv arbeitet, sondern frühzeitig auf Prävention und den Einzelnen setzt, könnte wirklich etwas bewegen. Kommerzielle Player müssen, so lautet die Empfehlung, die Perspektive wechseln – weg vom reinen Behandler, hin zum Begleiter auf dem Weg zu mehr Gesundheit. Integrierte Lösungen, Kundennähe, Prävention: Klingt nach Buzzwords, aber die Gesellschaft wird es einklagen, wenn dieser Wandel nicht gelingt.
Der entscheidende Punkt: Kein Land findet die perfekte Lösung im Alleingang. Innovation im Gesundheitswesen entsteht, wenn Politik und Industrie aus ihren Silos klettern und gemeinsame Ziele abstecken – nicht als Idealbild, sondern als pragmatischer Versuch, Versorgung, Effizienz und Menschlichkeit zu verbinden. Wer will, kann die ganze Studie durchforsten:
Future of Health 7 (2025).
Die siebte Ausgabe der "Future of Health"-Studie von Roland Berger beleuchtet anhand globaler Umfragen, welche Erwartungen Menschen an zukünftige Gesundheitssysteme haben und welche Faktoren entscheidend für deren Erfolg sind. Besonders hervorzuheben ist, dass weltweit – unabhängig von Alter oder Einkommen – ein starker Wunsch nach öffentlicher Finanzierung, effizienter Nutzung von Ressourcen und besserer Koordination der Versorgung besteht. Digitalisierung, Prävention und Innovation stehen ganz oben auf der Agenda – und genau da zeigt sich, wie groß der Nachholbedarf auch in entwickelten Ländern wie Deutschland ist.
Erweiterte Recherche ergibt, dass Gesundheitssysteme in mehreren europäischen Staaten derzeit unter Druck stehen: Einerseits wächst die Belastung durch demografische Entwickungen, andererseits verhindern fragmentierte Strukturen und mangelnde Digitalisierung echte Fortschritte. In aktuellen Artikeln wird zudem kontrovers diskutiert, welche Rolle KI und Automatisierung künftig spielen werden – von Chancen für personalisierte Medizin bis hin zur Angst vor einer Zwei-Klassen-Versorgung. Summa summarum: Gemeinsame und koordinierte Reformen – also echtes Teamwork zwischen Staat, Wirtschaft und Gesellschaft – sind das Gebot der Stunde, um Gesundheitssysteme auf die neuen Herausforderungen vorzubereiten.